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26.11.2024

16 für 2024

Bund fördert Nationale Projekte des Städtebaus


2022 hieß es, dass die damals 18 ausgewählten Nationalen Projekte des Städtebaus die vorerst letzten sein könnten, die eine Förderung durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) erhalten. Zwar gab es 2023 tatsächlich keine erneute finanzielle Unterstützung, nun jedoch stehen 16 Projekte für das Programmjahr 2024 fest. Am letzten Mittwoch, 20. November 2024 wurden die Urkunden übergeben. Viele der Vorhaben, für die insgesamt 50 Millionen Euro bereitgestellt werden, setzen sich mit dem Bestand oder dem unmittelbaren Umfeld historisch bedeutsamer Orte auseinander.

Mithilfe von 460.000 Euro aus dem Programm Nationale Stadtentwicklung etwa soll in Frankfurt am Main im Umfeld der Paulskirche, deren Rückbau in den „Originalzustand“ von 1848 vielfach diskutiert wurde, ein städtebauliches und architektonisches Konzept für ein Haus der Demokratie erarbeitet werden. Zu den ausgewählten Projekten gehört weiterhin die bauliche Aufwertung des Mahnmals St. Nikolai in Hamburg. Mit den Fördermitteln über 2 Millionen Euro soll der Eingangsbereich erweitert, eine Freiluftausstellung entwickelt und der Gewölbekeller ertüchtigt werden. Das gesamte Viertel wird derzeit entwickelt: Der Wettbewerb für die Neugestaltung des direkt daran angrenzenden Hopfenmarktes wurde 2022 entschieden.

Die Zukunft der ehemaligen Robotron-Kantine in Dresden bleibt ungewiss – nicht zuletzt auch durch den Einsturz der Carolabrücke und Geld, das für deren Wiederaufbau nötig ist. Für die Entwicklung der Robotron-Kantine zu einem „Ort für zeitgenössische Kunst, Diskurs und Demokratiebildung“ stellt der Bund eine Förderung von 4 Millionen Euro bereit. Allerdings entscheidet der Stadtrat erst im Dezember über die erforderlichen Eigenmittel der Stadt. Würden diese nicht beschlossen, verzichte Dresden auf die Förderung, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.

Als weiteres Förderprojekt wurde das Bogensee Areal in Wandlitz ausgewählt. Das 17 Hektar große Grundstück beherbergt verschiedene Baudenkmäler, darunter die 1939 errichtete Goebbels-Villa und die in den Jahren 1951–56 entstandenen Bauten der FDJ-Jugendhochschule. Der Abriss stand mehrfach zur Debatte. Mittels einer Perspektivstudie sollen nun verschiedene Möglichkeiten für den Erhalt und eine Weiterentwicklung erarbeitet werden. Die Studie wird mit 580.000 Euro gefördert.

Wie auch in den vergangenen Jahren liegen die Projekte über das ganze Bundesgebiet verteilt. Mit dabei sind auch kleinere Kommunen wie etwa Freyburg in Sachsen-Anhalt, wo das Friedrich-Ludwig-Jahn-Museum umgebaut und erweitert werden soll. Oder etwa Bad Sülze in Mecklenburg-Vorpommern. Hier soll ein Wohnhaus zu einem Ausstellungs- und Erinnerungsort für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus umgenutzt werden.

Seit 2014 bis einschließlich 2024 erhielten 228 Projekte eine Förderung durch den Bund. Insgesamt wurden damit 721 Millionen Euro für „investive und konzeptionelle Vorhaben mit besonderer nationaler bzw. internationaler Wahrnehmbarkeit, mit hoher baukultureller Qualität, überdurchschnittlichem Investitionsvolumen sowie mit hohem Innovationspotenzial“ investiert. (dsm)

[Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung hieß es „eine FDJ-Jugendhochschule von 1946.“ Wir haben die Zeitangabe korrigiert.]


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Die Robotron-Kantine in Dresden entstand 1969-1972 nach Plänen von Herbert Zimmer, Peter Schramm und Siegfried Thiel. Seit mehreren Jahren wird darüber gestritten, wie es mit dem Zeugnis der Ostmoderne weitergehen soll.

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Den Wettbewerb für die Neugestaltung des Hopfenmarktes an der Nikolaikirche in Hamburg gewannen Duplex Architekten mit Treibhaus Landschaftsarchitektur. Mit den Fördermitteln der Nationalen Projekte des Städtebaus soll nun der Eingangsbereich der Nikolaikirche erweitert, eine Freiluftausstellung entwickelt und der Gewölbekellers des Mahnmals ertüchtigt werden.

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