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19.11.2024
Wie geht es uns?
Strukturbefragung der Kammermitglieder
Die Bundesarchitektenkammer (BAK) hat die Ergebnisse ihrer zweijährlichen Strukturbefragung für das Berichtsjahr 2023 vorgelegt. Die repräsentative Erhebung unter den Kammermitgliedern aller 16 Bundesländer gibt Aufschluss über die Lage des Berufsstands und den wirtschaftlichen Zustand der Branche. Wie sind Auftragsstruktur und Umsätze? Wie haben sich die Gehälter entwickelt und Arbeitsbedigungen verändert? Ein Auszug der Ergebnisse.
Die Umfrage zeigte bei den selbstständigen Kammermitgliedern vielfach noch stabile wirtschaftliche Kennziffern. Das macht die BAK an einem steigenden Honorarumsatz pro Kopf sowie einem unabhängig von der Bürogröße steigenden Büroüberschusses je Inhaber*in fest. Doch sie verweist auch auf schwieriger gewordenen Rahmenbedingungen, die positive Entwicklungen zum Teil hinter der Inflation zurückbleiben lassen.
Bei den angestellten Kammermitgliedern stiegen die Bruttojahresgehälter im Vergleich zu 2021 um durchschnittlich 9 Prozent – unabhängig davon, ob sie in Architekturbüros, der gewerblichen Wirtschaft oder im öffentlichen Dienst beschäftigt sind. Weibliche Kammermitglieder verdienten dabei im Schnitt jedoch weiterhin deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen.
Den Arbeitsalltag bestimmen laut Umfrage außerdem: der zunehmende Anteil und Wunsch nach Teilzeit – insbesondere bei Männern; der rückläufige Anteil von Kammermitgliedern, die regelmäßig Überstunden von bis zu fünf Wochenstunden (Vollzeit) leisten; sowie der Trend zu mehr Festanstellung und weniger freien Mitarbeiter*innen in den Büros.
Bemerkenswert ist unter anderem auch der fortschreitende Bedeutungsverlust der HOAI, die zuletzt 2021 in Folge des EuGh-Urteils von 2019 geändert wurde. Der Anteil der nach HOAI abgerechneten Honorare am Gesamtumsatz sank von 57 Prozent (2021) auf 49 Prozent (2023). Dabei zeigt sich: Je größer das Büro, desto höher der HOAI-basierte Umsatzanteil.
Erstmalig in diesem Jahr wurde außerdem eine Erhebung zur Bearbeitung von Bauanträgen bei Beschäftigten in der Bauverwaltung durchgeführt. Jene, die direkt mit Bauanträgen zu tun haben, gaben an, im Median 55 Bauanträge pro Jahr zu bearbeiten. 28 Prozent berichteten von mehr als 100 Bauanträge. Die Mitarbeitenden beklagten, dass ein Großteil der Bauanträge fehlerhaft oder unvollständig sei. Um dies zu vermeiden, schlugen sie eine Vereinfachung des Antragswesens, regelmäßigere Fortbildungen und besseren Austausch zwischen ihnen und Antragsteller*innen vor. (sbm)
Zum Thema:
Weitere Ergebnisse der Strukturbefragung gibt es auf der Website der BAK.
Von knapp 93.000 eigeladenen Kammermitgliedern nahmen rund 18 Prozent an der Befragung im Mai und Juni dieses Jahr teil. Bei den Befragten überwog die Gruppe der Hochbauarchitektinnen und -architekten mit 85 Prozent.
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