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15.10.2024
Lichtstimmung in Hügellage
Kita in Trier von schleicher.ragaller
Hell und fast klinisch weiß erscheinen die Räume, mit denen schleicher.ragaller (Stuttgart) eine Kita im Trierer Stadtteil Ruwer erweiterten. Eine kurze Internetsuche verdeutlicht, woher die gestalterische Entscheidung kommen könnte: Fotos zeigen das Bestandsgebäude der katholischen Kita St. Clemens als Flachbau mit ausladendem Vordach, das kaum Sonnenlicht hineingelassen haben dürfte. Bereits seit 2015 war die Einrichtung wegen Schimmelbefalls geschlossen, die Betreuung der knapp 90 Krippenkinder fand seither im acht Kilometer entfernten Waldrach statt. Nach dreijähriger Bauzeit ist diese Fahrerei seit Juni vorbei. Besagten Bestand von 1962 ersetzt nun ein zweigeschossiger Neubau in Holzbauweise, in den ein bereits 2010 errichteter Anbau integriert wurde.
Dank der Erweiterung wurden 62 zusätzliche Betreuungsplätze geschaffen. Der Neubau schließt westlich an den Bestand an, dicht an der Straße, um die rückwärtigen Außenflächen als Spielbereich zu erhalten. Der Eingang liegt in der überdachten Gebäudefuge zwischen Bestand und Neubau. Von dort betritt man die zentrale Erschließungshalle, die die Gemeinschaftsbereiche wie den Mehrzweckraum und den Essensraum miteinander verknüpft.
Eine von Holzlamellen gefasste einläufige Treppe führt ins Obergeschoss mit vier Gruppenräumen und dem Personalbereich. Ein großzügiges, V-förmiges Oberlichtes fängt an dieser zentralen Stelle viel Tageslicht ein und sorgt mit dem Lauf der Sonne für unterschiedliche Lichtstimmungen in der ganzen Kindertagesstätte. Oben angekommen, macht sich der Vorzug der für die Moselregion bezeichnenden Hanglage bemerkbar: Ein großes Fenster bietet Ausblick in die Hügellandschaft um Trier. Links und rechts der Treppe liegen die insgesamt sechs Gruppenräume mit zuschaltbaren Nebenräumen.
Der Bestandsbau beherbergt ebenerdig die Produktionsküche, einen Sanitärbereich für Personal und Besucher*innen sowie den Essensraum mit direktem Ausgang zum Freibereich. Darüber befindet sich das Leitungsbüro mit Elternsprechzimmer, ein Personalraum mit Sanitärbereich, Putzraum und Teeküche. Eine steile Treppe wurde entfernt und durch einen Aufzug ersetzt. Beide Gebäudeteile werden von vorgelagerten Balkonen auf der Nord- und Südseite zusammengefasst, die zusätzliche Fluchtwege und gen Süden Sonnenschutz bieten. Die lokale Presse gibt Baukosten in Höhe von rund 7,4 Millionen Euro an, wovon der Löwenanteil auf die Stadt Trier entfiel. Das Bistum Trier bezuschusste den Bau mit 1,4 Millionen Euro. (kms)
Fotos: Zooey Braun
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