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14.10.2024
Geschützt am Hang
Kinderhospiz in Brünn von Ctyrsten
Am nördlichen Stadtrand von Brünn erstrecken sich dichte Park- und Waldanlagen. Inmitten dieser Umgebung realisierte das ortsansässige Büro Čtyřstěn das erste Kinderhospiz Tschechiens – das Dům pro Julii, zu Deutsch „Haus für Julia“. Mit Blick auf die Stadt entstand eine Architektur, die würdevoll Raum für Unterstützung und Ruhe bietet.
Der dreigeschossige Baukörper umfasst eine Bruttogeschossfläche von rund 2.700 Quadratmetern, schmiegt sich in einen Hang ein und bildet einen privaten Innenhof mit altem Baumbestand aus. Die Aufteilung der Nutzungen ergibt sich durch die Lage und wird auch von außen sichtbar.
Das unterste Geschoss, durch den Hang nur von einer Seite belichtet, beherbergt Verwaltung, Büros, Technikräume und Lager. Das Geschoss darüber bildet das Herzstück der Einrichtung. Links des Eingangs öffnen sich verschiedene Therapieräume – darunter ein Pool, ein Kunst- und ein Kinoraum –, die ringförmig um ein begrüntes Atrium angeordnet sind. Rechts über dem Untergeschoss befinden sich Gemeinschafts- und Essbereiche, die durch einen zentralen Küchenblock gegliedert sind. Durch Zugänge an beiden Längsseiten wird die Schwelle zwischen innen und außen fließend gehalten.
Hinter diesen Bereichen sind zehn Zimmer angeordnet, die L-förmig den Innenhof umschließen und jeweils über eine kleine, geborgene Terrasse mit Blick auf die Grünflächen verfügen. In der nordöstlichen Ecke des Gebäudes findet sich ein separiertes Apartment für den Abschied, das durch ein Gedenkatrium ergänzt wird. Hier bietet sich den Angehörigen ein ruhiger, privater Ort des Rückzugs.
Die verschiedenen Flügel sind durch einen gläsernen Korridor miteinander verbunden, der den Innenhof einfasst und Blicke auf den kleinen Teich, die Bäume und die Bepflanzungen freigibt. Im Obergeschoss, das über dem Therapiebereich liegt, finden sich Zimmer für die Eltern sowie ein Gemeinschaftsraum. Ein mäandernder Pfad auf dem Dach des Erdgeschosses führt durch das Gelände und endet auf einem Hügel. Eine zurückhaltende Fassade aus grauem Putz und Lärchenholz öffnet sich mittels großer Glasflächen und gewährt so Blicke auf die Stadt. Die Bauherrschaft übernahm die Stadt Brünn und die gemeinnützige Organisation Dům pro Julii. Die Baukosten beliefen sich auf rund 7,3 Millionen Euro netto. (gk)
Fotos: Alex Shoots Buildings
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