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21.08.2024

Im Raster von Barcelona

Fabrikumbau von b720 Fermín Vázquez Arquitectos


Das ehemalige Industrieviertel Poblenou nordöstlich der Altstadt Barcelonas und südlich der Achse Av. Diagonal, zählt schon lange zu den angesagten Adressen in der katalanischen Hauptstadt. Waren es um die Jahrtausendwende vor allem Musikclubs und Kunstorte, die sich in den alten Fabrikgebäuden ansiedelten, sind mittlerweile zahlreiche Unternehmenssitze und Start-up-Büros hinzugekommen. Unter dem Schlagwort 22@ entwickelt sich das Areal rund um den 2005 eröffneten Torre Gloriès, vormals unter dem Namen Torre Agbar bekannt, zum Technologiestandort Barcelonas.

Den Wandel von der industriellen zur ideellen Produktion macht ein Umbau anschaulich, den b720 Fermín Vázquez Arquitectos (Barcelona) unweit des Gloriès-Hochhauses realisieren konnten. Eine hier befindliche Fabrik des Elektronikunternehmens Simon wurde in ein Bürogebäude verwandelt. Es fungiert als neuer Hauptsitz der Firma, wo die zuvor auf zwei Standorte verteilten 350 Mitarbeiter*innen nun unter einem Dach zusammenkommen.

An der Planung des 10.160 Quadratmeter großen Projekts, das den Namen Switch trägt – als Abkürzung für Simon Worldwide Innovation Talent Community Hub und gleichzeitig als Anspielung auf den elektrischen Schalter, der zur Produktpalette von Simon gehört –, haben auch das Landschaftsarchitekturbüro Local4, die Innenarchitekturbüros von Antoni Arola, Jordi Tamayo und Katty Schiebeck sowie das Beleuchtungsdesignstudio MMAS Lighting und die Akustikberater*innen von Coderch Acústica (alle Barcelona) mitgewirkt.

Das Bestandsgebäude stammt aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine charakteristische Stahlbetongitterstruktur blieb erhalten und wurde saniert. In die Fassade integrierte das Planungsteam von den Betonpfeilern zurückgesetzte Glaskassetten, die eine Versorgung mit natürlichem Licht, Sonnenschutz und Wärmedämmung gewährleisten sollen. Statt der vorherigen Abschottung von der Umgebung war es nun erwünscht, den Bau nach außen transparenter und einladender zu gestalten. Daher öffneten die Architekt*innen das zuvor geschlossene Erdgeschoss mit großen Fenstern zur Stadt hin. Der Haupteingang wurde repräsentativ an die abgeschrägte Ecke zur Straßenkreuzung hin verlegt.

Im Inneren loteten die Planenden die Möglichkeiten der ursprünglichen Konstruktion für offene Räume aus und konfigurierten Verkehrsflächen sowie vertikale Erschließungskerne neu. Das fünfte Obergeschoss öffnet sich teilweise mit doppelter Höhe nach oben. Das Dach bietet einerseits einen großzügigen Gartenbereich und nimmt andererseits Photovoltaikelemente auf. Wie die Architekt*innen mitteilen, soll ein intelligentes Gebäudemanagement eine effiziente Nutzung des Gebäudes ermöglichen. Dies betrifft die vielseitige Belegung von Arbeitsplätzen, Besprechungs- und Gemeinschaftsräumen. (da)

Fotos: José Hevia


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