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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Peter_Kulkas_Haus_der_Stille_in_Meschede_eroeffnet_9497.html

20.08.2001

Kloster auf Zeit

Peter Kulkas „Haus der Stille“ in Meschede eröffnet


Am 19. August 2001 wurde auf der Benediktiner-Abtei Königsmünster im sauerländischen Meschede ein neues Gästehaus eingeweiht. Das so genannte „Haus der Stille“ liegt unterhalb der Abtei am Hang und wurde von dem Architekturbüro Peter Kulka (Köln / Dresden) in knapp zweijähriger Bauzeit errichtet. Kulka, der auf dem Klosterberg bereits eine Kapelle, ein Refektorium und ein Wohnhaus für Novizen gebaut hat, gestaltete das Gästehaus als strengen Kubus aus Sichtbeton. Bis zur Hälfte in den Hang eingegraben, wird das glatte Volumen durch einen drei Meter breiten Spalt zweigeteilt: In ein schmales Treppenhaus und ein „Seins-Haus“, das zwanzig Wohnzellen, ein Refektorium, Büros und Sprechzimmer und einen Meditationsraum mit Zugang zum Garten beherbergt. In seiner Eröffnungsrede betonte der Architekt, dass er im Entwurf versucht habe, „auf vordergründige, schnell erfahrbare, kurzlebige Bilder zu verzichten“ und statt dessen einen „gewissen experimentellen Charakter, eine Offenheit bei aller Ausformung ... eine Balance zwischen offen und geschlossen“ erreichen wollte. Peter Kulka verwies auf die Worte des in der Abtei lebenden Pater Abraham, die seiner Meinung nach das Haus bestens charakterisieren: „Wie jenes Urtier liegt das Haus der Stille auf der Apfelwiese. Monumental aus dem eigenen Sein und doch selbstvergessen in sich versunken.“
Das Gästehaus soll Erholungssuchenden - gleich welcher Konfession - Möglichkeit zur Einkehr auf Zeit bieten. Sie sollen mit den 70 Glaubensbrüdern der Abtei für ein bis zwei Wochen leben und meditieren.

Die Benedikiner-Abtei Königsmünster wurde seit ihrer Gründung 1932 ständig erweitert: Die ersten Gebäude entwarf Fritz Schneider, eine Schulerweiterung in den fünfziger Jahren sein Sohn Paul Schneider-Ersleben. Die Kirche und ein Jugendzentrum aus den sechziger Jahren stammen von Hans Schilling.

(Abbildung: Lukas Roth, Köln)


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