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10.08.2001
Dreiklang
Michael Wilford stellt Erweiterung für Braun Melsungen fertig
Die B. Braun Melsungen AG hat am 10. August den neuen Verwaltungsbau ihrer Werksanlagen Pfieffewiesen im hessischen Melsungen eröffnet. Den extravaganten Neubau für den Pharmabedarfs-Konzern hat das London-Stuttgarter Büro Michael Wilford and Ass. entworfen. Der 26 Millionen Mark teure Erweiterungsbau soll das europäische Hauptquartier des Konzerns aufnehmen.
Der Masterplan für das Werksgelände und der erste Bauabschnitt wurde zwischen 1987 und 1992 von James Stirling, Michael Wilford und Associates in Zusammenarbeit mit Walter Nägeli entworfen und errichtet. Jeder Funktion wird durch einen eigenständigen Baukörper Ausdruck verliehen - das Prinzip der Dekomposition. Diese Planung begünstigt eine stetige und abwechslungreiche Erweiterungsmöglichkeit des Werksgeländes. So fügt sich der neue Verwaltungsbau mit seinem dreieckigen Grundriss in die „Landschaft“ des Werksgeländes ein. Auch hier wurden das Gebäude in sechs Bauvolumen ausdifferenziert: Foyer, Bürogebäude, Sockelgebäude, Technikzentrale, Treppenhaus und Verbindungsbrücke. Der dreigeschossige Hauptteil ist aufgeständert, so dass der Außenraum unter dem Gebäude „hindurchfließt“. Die Fassadenverkleidung dieses Hauptteils besteht aus matt gestrahltem Edelstahl. Die Fenster der Lochfassade sind nach innen gedreht und deren Laibungen in unterschiedlichen Farben gehalten. Kontrastiert wird das schwebende Dreieck von dem darunterliegenden Sockelbereich, in dem auch Büros untergebracht sind. Dessen Fassade ist mit vorpatiniertem Kupfer verkleidet; die Fenster als leicht verkippende Rauten korrespondieren mit der Schräge der Kupferbahnen.
Verbunden werden beide Gebäudeteile durch den Zylinder des Treppenhauses, der dabei das schwebende Dreieck mittig durchstößt und den Sockel tangiert.
Genauso ungewöhlich wie die Grundform des Dreiecks ist auch die Büroorganisation. Mit dem „Bürokonzept 2010“ verzichtet die B. Braun AG auf festgelegte und zugeordnete Büros und Arbeitsplätze. Jeder Mitarbeiter kann sich jeden Morgen den Platz suchen, der für den jeweiligen Vorgang am praktischsten ist. Die persönlichen Unterlagen werden in Koffern („Caddies“) verwahrt, die wiederum in Schließfächern („Lockers“) über Nacht abgestellt werden. Das Prinzip des Großraumbüros wird damit erweitert zu einer „Bürolandschaft“, die höhere Flexibilität und Transparenz mit sich bringen soll.
Eine weitere Seitenansicht, eine Frontalansicht sowie eine Innenraumaufnahme und der Grundriss sind als Zoombilder hinterlegt.
Abbildungen: B. Braun Melsungen AG
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