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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Medienkubus_von_Cloud_9_in_Barcelona_942079.html

04.02.2010

Digitaler Steinbruch

Medienkubus von Cloud 9 in Barcelona


Das war schon seltsam: Zur Pressekonferenz Ende Januar 2010, anlässlich der lang erwarteten Fertigstellung des neuen Media-Tic-Building in der katalanischen Metropole Barcelona, wurde als einziges Architekturmagazin eines aus Italien eingeladen. Doch nun ist es offiziell überall bekannt: Der „Digital Pedrera“ (übersetzt so viel wie „digitaler Steinbruch"), wie er in Barcelona überall genannt wird, steht:  Die Bauarbeiten sind genau ein Jahr später als angekündigt endlich abgeschlossen.

Der neungeschossige Neubau eines Informations-, Kommunikations- und Technologie-Zentrums im ehemaligen Industrie-Viertel Poble Nou wurde von den Architekten Enric Ruiz Geli/ Cloud 9 (Barcelona) entworfen und geplant. In Poble Nou wird seit einigen Jahren eine ebenso intensive und ambitionierte Stadtentwicklung vorangetrieben, wie Anfang/Mitte der neunziger Jahre in der Altstadt und im Hafengebiet Barcelonas. Das 21 Millionen Euro teure Gebäude soll nicht nur Kommunikations-Drehscheibe und Treffpunkt für internationale Unternehmen und Institutionen werden, die im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien bzw. der Print- und audiovisuellen Medien tätig sind, es ist auch in architektonischer Hinsicht ein wegweisendes Projekt für ganz Spanien. Doch was steckt hinter diesem nachhaltigen Kubus mit der hellen, neon- grünen Stahlkonstruktion und seiner digital gesteuerten Plastik-Fassade?

In zwei der vier Fassaden des Media-Tic wurden performative Elemente aus dem Material Ethylen-Tetrafluorethylen (ETFE) verbaut. Diese ETFE-Oberflächen an der Süd-Ost-Fassade, die einem unregelmäßigen Mosaik aus konkaven und konvexen Dreiecken ähneln, bilden kleine Bläschen und können bis zu sechs Stunden Sonnenlicht am Tag absorbieren. Die extrem dünne Haut filtert das UV-Licht und ist dank einer Antihaft-Oberfläche selbst reinigend. Ein pneumatischer Mechanismus aus bis zu 300 Lichtsensoren reguliert des Weiteren die Stickstoffmenge innerhalb der Zellen.

Im Inneren des 32 x 32 x 32 Meter großen Kubus' befinden sich große Räume und Hallen, die jedoch durch die niedrige Deckenhöhe von ca. drei Metern etwas bedrückend wirken. Doch tröstet über dieses Manko angeblich der Ausblick aus der „performativen Architektur“ hinweg: Durch die abgerundeten Fenster im Sixties-Style kann man sich an Barcelonas Skyline erfreuen. In unmittelbarer Nachbarschaft steht u. a. Jean Nouvels Torre Agbar (siehe BauNetz-Meldung zur Eröffnung im Jahr 2005).

Alle Fotos: Iwan Baan


Zum Thema:

Unsere BAUNETZWOCHE#85 zu Stadt- und Platzplanung beim "Modell  Barcelona"


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