Am 8. Juli 2001 feierte eine der schillerndsten Persönlichkeiten der Architektur des 20. Jahrhunderts Geburtstag: Philip Cortelyou Johnson, 1906 in Cleveland (USA) geboren, wurde an diesem Tag 95 Jahre alt. Wie kein Anderer hat er die Architekturgeschichte der Moderne und Postmoderne miterlebt und geprägt: 1954 baute er als Partner Mies van der Rohes das Seagram Building in New York, das zu einer Ikone der Moderne wurde. 25 Jahre später erschütterte Johnson wenige Blocks entfernt die Architektur mit seinem AT&T Headquarter, einem Hochhaus in Form einer postmodernen Chippendale-Kommode.
Wäre er nicht als Architekt dieser beiden Schlüsselbauten in die Geschichte eingangen, dann als Direktor der Architekturabteilung des Museum of Modern Art (MoMa) in New York, für das er 1932 als 26jähriger die legendäre Ausstellung „Modern Architecture“ organisierte. Sein im gleichen Jahr zusammen mit Henry-Russel Hitchcock herausgegebenes Buch „The International Style: Architecture since 1922“ gab der frühen Moderne einen Namen und ist noch heute ein Standardwerk.
Johnson, der schließlich 1993 mit seinem „Gate House“ zum praktizierenden Dekonstruktivisten wurde, liebt die Rolle des Chamäleons: „Ich habe keine Überzeugungen” schleuderte Johnson immer wieder denen entgegen, die ihn ideologisch festlegen wollten.

Abbildung: Pritzker Prize

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léonwohlhage

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