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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Saechsischer_Staatspreis_fuer_Baukultur_und_Landespreise_Stadtquartier_2024_vergeben_8607369.html

07.06.2024

Chemnitz, Flöha und Mittweida

Sächsischer Staatspreis für Baukultur und Landespreise Stadtquartier 2024 vergeben


Gleich drei Staats- bzw. Landespreise in zwei Verfahren wurden gestern Abend bei einem Festakt im Kulturpalast Dresden vergeben. Das Stasi-Unterlagen-Archiv in Chemnitz, geplant von Heine Mildner Architekten aus Dresden, erhält den Sächsischen Staatspreis für Baukultur 2024. Die Städte Mittweida und Flöha werden im Landeswettbewerb „Stadtquartier mit Zukunft“ ausgezeichnet.

Der Sächsische Staatspreis für Baukultur wird vom Sächsischen Staatsministerium für Regionalentwicklung seit 2003 alle zwei Jahre verliehen. Unter dem Thema „Ressource Bestand – Altes schätzen und Neues schaffen“ waren diesmal Sanierungen und Erweiterungen bestehender Gebäude, sowie stadt- und freiraumplanerische sowie ingenieurtechnische Umbauprojekte gesucht, die in den letzten sieben Jahren in Sachsen fertiggestellt worden sind.

Unter den 61 Einreichungen vergab die Jury, der unter anderem Architekt Claus Anderhalten, Landschaftsarchitekt Jens Rossa, Bauingenieur Steffen Marx von der TU Dresden und BauNetz-Meldungen-Chefredakteurin Friederike Meyer angehörten, einen Staatspreis und fünf Anerkennungen:


  • Staatspreis: Stasi-Unterlagen-Archiv in Chemnitz; Bauherrschaft: Prof. h.c. Dr. h.c. Frank-Michael Engel und Marianne Engel, Entwurfsverfasser: Heine Mildner Architekten, Dresden


  • Anerkennung: Mühle Shaving in Stützengrün; Bauherrschaft: Mühle Shaving, Hans-Jürgen Müller GmbH & Co.KG., Stützengrün; Entwurfsverfasser: Atelier ST, Leipzig 

  • Anerkennung: Umbau eines Landhauses in Radebeul; Bauherrschaft: Familie R. & F., Radebeul; Entwurfsverfasser: Summacumfemmer Architekt*innen, Leipzig

  • Anerkennung: Waldhaus Tellerhäuser, Breitenbrunn; Bauherrschaft: Matthias Voigt, Leipzig; Entwurfsverfasser: Büro Voigt, Florian Voigt, Leipzig

  • Anerkennung: Umspannwerk Rautenkranz; Bauherrschaft: Dr. Griseldis und Stefan Gubelt, Muldenhammer, OT Morgenröthe-Rautenkranz; Entwurfsverfasser: Stefan Gubelt

  • Anerkennung: Integratives Familienzentrum des DKSB e.V., Dresden; Bauherrschaft: Deutscher Kinderschutzbund e.V., Ortsverband Dresden; Entwurfsverfasser: Alexander Poetzsch Architekturen, Dresden


Das Archivgebäude in Chemnitz stehe beispielhaft für den Erhalt und die kreative Umnutzung von Systembauten, deren gestalterischer, häufig ortsbildprägender und identitätsstiftender Wert noch oft verkannt wird, so die Jury. Das Büro Heine Mildner Architekten (Dresden) habe den unscheinbaren Industriebau aus DDR-Zeiten mit wenigen, klugen Eingriffen und überschaubarem Budget in hochwertige Architektur verwandelt, hieß es in der Begründung. Den ruppigen Charme hätten sie geschickt genutzt, um die sensiblen Inhalte des Stasi-Unterlagen-Archivs im Gebäudekern unterzubringen.

Der Sächsische Landespreis „Stadtquartier mit Zukunft“ war zum ersten Mal ausgelobt worden. Die Jury, der unter anderem Melanie Human von der TU Dresden, die Landschaftsarchitektin Annegret Stöcker und die Architekten Andreas Krauth und Clemens Deilmann angehörten, entschied sich wie folgt:


  • Landespreis: „Alte Baumwolle – Neue Mitte Flöha“, Vorhabenträgerin: Große Kreisstadt Flöha, Planungsbeteiligte: Ticoncept Bauprojektentwicklungs- und Vertriebs GmbH, Berlin und KONZEPTBAU Bauträger und Internationale Immobilien GmbH, Kaufbeuren – Oberbeuren

  • Landespreis: „Zwischen Markt und Technikumplatz: Mittweida – westliche Innenstadt“, Vorhabenträgerin und Gesamtplanung: Große Kreisstadt Mittweida

  • Anerkennung: „Welt(en)stadt Oederan“, Vorhabenträgerin und Gesamtplanung: Stadt Oederan


Beide Preisträgerprojekte zeigten, dass Stadtentwicklung „vor allem zwei Dinge braucht: Mut und Ausdauer“, hieß es in der Begründung. Für den Mut stehe die Stadtverwaltung Flöha, die sich traue, eine ganze Stadtmitte als Projekt zu stemmen und ihr damit eine neue Identität gibt. Für die Ausdauer stehe Mittweida. Hier habe sich über viele Jahre eine hohe Planungskultur herausgebildet, die beweist, dass Wettbewerbe oder vergleichbare Verfahren baukulturelle Qualität und damit auch Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger gewährleisten. Teil des Projekts ist die von Raum und Bau geplante Stadtbibliothek. (fm)


Zum Thema:

Alle Preisträger und Nominierungen beider Preise sind bis 29. Juni 2024 in einer Ausstellung im sächsischen Zentrum für Baukultur (ZfBK) im Dresdner Kulturpalast zu sehen.


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Sächsischer Staatspreis für Baukultur 2024: Stasi-Unterlagen-Archiv in Chemnitz

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Sächsischer Landespreis „Stadtquartier mit Zukunft“: Neue Mitte Flöha

Sächsischer Landespreis „Stadtquartier mit Zukunft“: Neue Mitte Flöha

Sächsischer Landespreis „Stadtquartier mit Zukunft“: Mittweida – westliche Innenstadt

Sächsischer Landespreis „Stadtquartier mit Zukunft“: Mittweida – westliche Innenstadt

Anerkennung Sächsischer Staatspreis für Baukultur 2024: Mühle Shaving, Stützengrün

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