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10.06.2024
Durchgehender Spielplatz
Kindergarten von KAL A und ARREA in Bohinjska Bistrica
Am Rand der kleinen slowenischen Gemeinde Bohinjska Bistrica (deutsch: Wochein Feistritz) konnten ARREA (Ljubljana) und KAL A (Madrid) im letzten Jahr ein schlichtes Ensemble aus Holz fertigstellen. In den drei scheunenartigen, miteinander verbundenen Volumen brachten sie neben einem Kindergarten einen Mehrzweckraum unter, der von der Gemeinde mitgenutzt werden kann.
Als Inspirationsquelle für das Projekt, das die Architekt*innen selbst auch als „durchgehenden Spielplatz“ beschreiben, diente das traditionelle slowenische Bauernhaus. Dies spiegelt sich nicht nur in der Kubatur und den Materialien wider, sondern auch in der Umsetzung des Raumprogramms. Prägendes Element sind die breiten Flure entlang der Außenfassaden, die fließende Übergange schaffen und eine flexible Nutzung ermöglichen. Als gestalterisches Vorbild hierfür nennen ARREA und KAL A den sogenannten Gank – einen traditionell slowenischen Balkon. Dieser überdachte und geschützte Raum stehe in ständiger Beziehung zum Außenraum und bilde das Rückgrat des gesamten Projekts, so die Architekt*innen. Durch trennende Elemente können die Räume des rund 2.100 Quadratmeter umfassenden Ensembles zudem angepasst werden.
Äußerlich fügten ARREA und KAL A die drei Bauten in die ländliche Umgebung ein. Das zweigeschossige Volumen orientiert sich an der benachbarten Schule und der dichteren Bebauung des Stadtkerns. Der niedrigste, eingeschossige Bau am östlichen Ende öffnet sich in Richtung Landschaft. In den beiden größeren Häusern sind die Kindergartenräume untergebracht, im dritten und kleinsten Haus befindet sich der Mehrzweckraum, der für kulturelle Veranstaltungen und soziale Aktivitäten genutzt werden kann. Als Treffpunkt für die Bewohner*innen von Bohinjska Bistrica schafft er so eine Verbindung zum Dorf.
Alle drei Baukörper wurden in Holzbauweise realisiert. Die hohen Giebeldächer schaffen außen wie innen viel Großzügigkeit. Betont wird der helle, freundliche Charakter zudem durch viel Glas, Holzeinbauten sowie helle Böden und Wände. Das Projekt stand auf der Shortlist für den Mies van der Rohe Award 2024. (dsm)
Fotos: Luis Diaz Diaz
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