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08.04.2024

Kreuzstützen für Holzhybrid

Schule von VON M in Ludwigsburg


Weit auskragende Deckenplatten sind derzeit ein beliebtes Motiv. Einem neuen Grundschulbau in Ludwigsburg verleihen sie einen leicht pagodenhaften Akzent. Entworfen und umgesetzt wurde der Holz-Beton-Hybrid vom Stuttgarter Büro VON M. Beteiligt waren außerdem Werner Sobek für die Tragwerksplanung und koeber Landschaftsarchitektur (beide Stuttgart) für die Außenraumgestaltung. Das Projekt geht zurück auf einen Wettbewerb, den die Architekt*innen bereits 2017 gewinnen konnten.

Der dreigeschossige Neubau steht im Westen von Ludwigsburg in einem kleineren Neubaugebiet, das zwischen bestehenden Stadtteilen entwickelt wird. Die fünfeinhalbzügige Grundschule mit Ganztagesbetreuung ist als langgezogener Baukörper senkrecht zur Straße positioniert. Eine überdachte Treppenhalle in der Gebäudemitte und zwei kleinere Lichthöfe strukturieren das Volumen. Auf den Längsseiten springt das Erdgeschoss im Wechsel zurück, wodurch überdachte Außen- und Zugangsbereiche entstehen. Von dort aus gelangt man direkt in die bereits erwähnte Halle mit ihrer Sitztreppenanlage. Auf der einen Seite schließt hier eine Mensa an, in der anderen Richtung befindet sich der Verwaltungstrakt. Die Halle selbst dient auch als Aufenthaltsraum und Pausenhof.

Die Klassenräume in den Obergeschossen sind im Cluster-Prinzip organisiert. Zu beiden Seiten der Treppenhalle erstreckt sich jeweils ein Cluster um einen der beiden Lichthöfe. Neben Klassenzimmern und Gruppenarbeitsräumen finde sich dort auch freie Aufenthaltsbereiche. Die gemeinsamen Fach-, Tagesbetreuungs- und Inklusionsräume flankieren wiederum den Mittelteil des Gebäudes. Ebenfalls zugänglich sind außerdem die umlaufenden Balkone, die tatsächlich auch im Alltag als Aufenthaltsbereiche genutzt werden dürfen. Ein Drahtseilgeflecht dient als Absturzsicherung. Insgesamt umfasst die Ganztagesschule eine Bruttogrundfläche von 8.820 Quadratmetern.

Ausgeführt ist der Neubau in einer Holz-Hybrid-Bauweise. Das Untergeschoss, zwei Fluchttreppenhäuser und Teile des Atriums bestehen aus Beton, der Rest wurde aus vorgefertigten Holzelementen errichtet. Ins Auge fallen die kreuzförmigen Stützen des Skelettbaus, die auch im Außenraum zu finden sind. Platten und Träger aus Brettsperr- beziehungsweise Brettschichtholz vervollständigen das Tragwerk. Die farblich zurückhaltende Materialpalette wird im Inneren durch natürliche Werkstoffe wie Linoleum und akustisch wirksame Holzwolle-Deckenelemente ergänzt. (sb)

Fotos: Zooey Braun


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