Aktuell freut man sich hierzulande über die ersten sonnigen Tage und den Frühlingsbeginn. Aber spätestens, wenn die Hitze drückt und die Trockenheit sich über Europa legt, werden die Auswirkungen des Klimawandels wieder lebhaft diskutiert. Und damit auch die Frage nach Möglichkeiten natürlicher Klimatisierung in der Architektur. Denn dass technische Klimatisierung Teil des Problems und nicht die Lösung ist, setzt sich als Erkenntnis langsam, aber sicher durch.
Planerische Lösungen für diese klimatischen Herausforderungen findet man in tropischen und subtropischen Ländern. Auch dort rattern zwar bisher noch massenweise Klimaanlagen. Aber es gibt zugleich ein vernakuläres Wissen über natürliche Klimatisierung, das von immer mehr Architekt*innen reaktiviert wird – beispielsweise in Vietnam. Die Architektur des südostasiatischen Landes ist international noch viel zu wenig bekannt. Auch das BauNetz-Archiv quillt bedauerlicherweise nicht gerade über mit Beiträgen zu vietnamesischen Projekten. Dabei inspiriert nicht zuletzt die Synthese von internationaler Moderne und regionaler Tradition, an der immer mehr Architekt*innen in Vietnam arbeiten.
Vor einigen Jahren blickten wir in der Baunetzwoche#482 „Vietnam vernakulär“ auf das Land am Südchinesischen Meer. Improvisationstalent, Fingerspitzengefühl und ein großes ökologisches Potenzial attestierte unsere Autorin damals den jungen, engagierten Architekt*innen und erklärte Vietnam zu einer „aufstrebenden Architekturnation“. Wir zeigen eine Auswahl aktueller Projekte – von luxuriösen Villen über Bürobauten bis zum Kindergarten. Sie vermitteln eine Idee, wie sich die „aufstrebende Architekturnation“ im konkret Gebauten darstellt. (gh)
Teaser: Wohnhaus mit Café in Da Nang von Tropical Space. Foto: Oki Hiroyuki