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05.03.2024

Industriehalle wird Messezentrum

Umbau in Córdoba von Javier Terrados und Fernando Suárez


Lässt sich ein einfacher Industriebau zu einem Messe- und Veranstaltungsort umfunktionieren? Mit dem neuen Centro de Exposiciones, Ferias y Congresos im Westen von Córdoba zeigen die beiden Architekten Javier Terrados und Fernando Suárez, was möglich ist.

Tatsächlich handelt es sich bereits um die zweite Nachnutzung der Halle. Um die Jahrtausendwende als einfacher Versammlungsort für die damals „größte Schmuckfabrik der Welt“ namens Parque Joyero geplant, wurde sie noch vor ihrer Fertigstellung von einer Bank zu einem soziokulturellen Zentrum umgewidmet. Letzteres konnte sich allerdings nur wenige Jahre halten. Nun also die nächste, hoffentlich nachhaltigere Transformation.

Der Umbau mit einer Gesamtnutzfläche von rund 15.000 Quadratmetern deckt einen schon lange bestehenden Bedarf. Bereits 2001 wurde in der andalusischen Großstadt etwa ein prominent besetzter Wettbewerb für ein Konferenz- und Messezentrum durchgeführt, den damals OMA für sich entscheiden konnte. Wenige Jahre später wurde das Projekt allerdings beerdigt, ebenso wie seither einige andere Vorhaben mit ähnlichem Programm.

Das Centro de Exposiciones, Ferias y Congresos umfasst nun primär eine große Ausstellungs- und Veranstaltungshalle, die sich bei Bedarf in bis zu zwölf kleinere Räume unterteilen lässt. Ausziehtribünen bieten dabei eine Kapazität von bis zu 900 fest installierten Sitzplätzen. Diese Kapazität lässt sich mit Stühlen auf bis zu 4.500 erweitern. Kleinere Räume, Zwischenebenen und gastronomische Einrichtungen vervollständigen das Angebot.

Das ursprüngliche Stahltragwerk der Halle haben die beiden Architekten, die beide mit eigenen Büros in Córdoba ansässig sind, erhalten. Die alte Fassade wurde jedoch vollständig rückgebaut und durch eine perforierte Hülle aus vorgefertigten Betonelementen ersetzt. Im Erdgeschoss klappt diese Fassade in die Horizontale und bildet so ein Vordach. Dieses wird von schlanken Stahlbuchstaben getragen, die die neue Nutzung des Gebäudes anzeigen. Rote Akzente in den Wandungen der Perforation geben dem hellen Beton Lebendigkeit.

Im Kontrast zum robusten äußeren Auftritt überrascht das Innere mit einer fast schon flirrenden Atmosphäre. Hier wurde eine vollständig neue Struktur in die Halle gebaut, die sich unter matt reflektierenden Metallpaneelen versteckt. Gleichzeitig sorgen die variierenden Fassadenöffnungen und die stützenfrei abgehängte Kassettendecke für natürliches Licht – wirkungsvoll gefiltert durch teils gebäudehohe Vorhangschals. (sb)

Fotos: Fernando Alda


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Mehr zu Fenstern und Tageslicht als Ambiente und Inszenierung bei Baunetz Wissen


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