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26.01.2024
Von der Autofabrik zum grünen Stadtquartier
Pläne für großmaßstäbliche Transformation in Warschau
Über 60 Hektar misst das Gelände der ehemaligen Autofabrik FSO am Weichselufer in Warschau. Dort wurden unter anderem die Automarken Polski Fiat und Warszawa produziert. Noch in den 1990er Jahren hatte das Werk gut 20.000 Mitarbeitende. Ähnlich viele Menschen könnten in Zukunft auf dem früheren Industrieareal wohnen. Geplant ist, dieses bis 2050 in das neue Stadtviertel FSO Park zu transformieren.
Rund 17.000 Bewohner*innen sollen dann, umgeben von viel Grün und verkehrsberuhigten Zonen, in dem gemischt genutzten Quartier leben, das nur fünf Kilometer nördlich des Stadtzentrums liegt. Hinzu kommen außerdem gut 13.000 Arbeitsplätze. Das Projekt wird von den Warschauer Planungsbüros WXCA Architectural Design Studio, SAWAWA (beide Warschau) und Buro Happold (Bath) zusammen mit JKO Consulting und der Stadt Warschau entwickelt. Als Investor tritt der Immobilienentwickler OKAM auf, der das Gelände aktuell verwaltet.
Die Architekt*innen von WXCA und die Stadtplaner*innen von SAWAWA präsentierten nun den Masterplan für das großmaßstäbliche Projekt, das nach dem Prinzip der 15-Minuten-Stadt funktionieren soll. Als künftige Hauptachse ist ein zehn Hektar großer Park vorgesehen, der den Stadtteil auf einer Länge von einem Kilometer durchzieht. Entlang seiner Ränder soll es öffentliche Funktionen geben, die sich vor allem an den Kreuzungen mit den Querachsen verdichten und zu den grünen Innenhöfen der Wohnblöcke überleiten. Mit der programmatischen Ausrichtung auf Bildung und Erholung sowie mit der Anlage zahlreicher Gemeinschaftsräume will man die Nachbarschaften stärken. So soll es beispielsweise in einem zentralen Bereich einen 3,5 Hektar umfassenden Schul- und Freizeitkomplex geben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Masterplans ist der Erhalt von Teilen des Bestands als industriearchitektonisches Erbe, das entsprechend umgenutzt und revitalisiert werden soll. Dazu gehören zum Beispiel Fragmente der Gießerei, der Montagehalle und eines Durchgangs zur Schweißerei, die künftig den Hauptplatz des Quartiers rahmen. Auch das für Industriearchitektur typische Sägezahndach wollen die Architekt*innen als Gestaltungselement bei Neubauten nutzen. Das Auto hingegen, das hier einst im Mittelpunkt stand, soll zugunsten von Rad- und Fußverkehr soweit als möglich aus dem Areal verschwinden. Statt durch das Viertel will man den Autoverkehr über eine äußere Ringstraße führen und für eine gute Nahverkehrsanbindung sorgen. (da)
Zum Thema:
WXCA sollten auch ein weiteres prominentes Großprojekt in Warschau verantworten: die Rekonstruktion des Sächsischen Palais. Das von der vormaligen PiS-Regierung initiierte Unterfangen steht seit dem Regierungswechsel infrage.
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