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22.01.2024

Skatepark als Wasserspeicher

Freiraumgestaltung bei Kopenhagen von Cobe und Topotek 1


Die Kommune Høje-Taastrup liegt circa 20 Kilometer westlich vom Kopenhagener Stadtzentrum. 2011 wurde ein Ideenwettbewerb für verschiedene Stadtentwicklungsmaßnahmen in der Gemeinde ausgelobt, um das fragmentierte Erscheinungsbild umzustrukturieren. Neben Bestandssanierungen sollten neue Wohn- und Gewerbeflächen, aber auch eine zentrale, durchgängige Parkanlage geplant werden. Damals konnten sich Cobe (Kopenhagen) mit Topotek 1 (Berlin/Zürich) durchsetzen. Im letzten Jahr wurde die Landschaftsarchitektur fertiggestellt.

Das Gesamtplanungsgebiet ist 5,7 Hektar groß und befindet sich im Stadtzentrum von Høje Taastrup. Der ein Kilometer lange Stadtpark verbindet als grünes Rückgrat den Bahnhof mit dem Geschäftszentrum. Mäanderförmig liegt er am südlichen Rand des Neubauviertels und vereint die alten mit den neuen Strukturen. An den östlichen und westlichen Enden des Ensembles befinden sich große Plätze.

Die schmale, sich aber immer wieder stellenweise ausdehnende Struktur nimmt Bereiche für Aktivitäten wie Mehrzwecksportanlagen, Radwege, Laufstrecken, Basketball- oder Spielplätze auf. Gerahmt werden die Aktivitätsräume von teils hügeligen Grünflächen mit Sitzgelegenheiten und schattenspendenden Bäumen. Als Baukosten werden rund 4,8 Millionen Euro angegeben.

Zentrales Element ist ein Skatepark, der laut Planer*innen der längste der Welt sein soll. Neben der Stärkung der urbanen Kultur im Ort dient er dem Regenwassermanagement. Durch strategisch platzierte Becken und Gräben in der Anlage sollen effektiv bis zu 6.500 Kubikmeter Wasser zurückgehalten werden. Diese lassen sich dann zur Bewässerung der umliegenden Grünflächen nutzen. Überschüssiges Wasser wird durch ein Netz von Regen- und Abwasserrohren in einen offenen Regenwasserteich geleitet.

Mit dieser integrativen statt additiven Planung gehen die Verantwortlichen auf die örtlichen klimatischen Bedingungen ein. In Kopenhagen fiel im Sommer 2011 an einem Tag so viel Regen wie sonst in zwei Monaten, die Schäden waren verheerend. Als Reaktion erstellte die Stadt den Skybrudsplan (Wolkenbruchplan), einen Hochwasser-Masterplan. Die Maßnahmen sollen die Region gegen künftige Starkregenereignisse und einhergehende Überschwemmungen wappnen. Ein weiteres der 300 Projekte ist der transformierte Stadtpark Enghaveparken. (gk)

Fotos: Hanns Joosten


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

TOPOTEK 1


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