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16.01.2024

Inklusiv in Südengland

Hofumbau von Clementine Blakemore Architects


Auf dem 250 Hektar großen Gelände eines Bio-Bauernhofs in West Dorset wurde ein Teil der Bestandsgebäude zu inklusiven Ferienunterkünften umgebaut. Das 2022 fertiggestellte Projekt, das nach Plänen von Clementine Blakemore Architects (London) im Auftrag der gemeinnützigen Organisation Wraxall Yard CSC entstand, möchte Menschen mit Behinderungen ländliche Erlebnisse und zugleich Bildung im Bereich Naturschutz und Artenvielfalt bieten. Gefördert werden zudem eine Reihe von sozialen Programmen und gemeinschaftliche Aktivitäten für die Bewohner vor Ort.

Die Ferienunterkünfte sind eingebettet in die außergewöhnlich schöne Landschaft West Dorsets – dem ein oder anderen möglicherweise ein Begriff durch die 1993 von Leon Krier mit dem damaligen Prinzen Charles konzipierte Retro-Modellstadt Poundbury in der Kleinstadt Dorchester. Auch Thomas Hardy beschrieb die malerische Landschaft in seinen berühmten „Wessex“-Romanen.

Die hier realisierten Unterkünfte befinden sich am Rande eines kleinen Weilers auf dem insgesamt 250 Hektar großen Gelände des Bio-Bauernhofs. Die dafür umgebauten historischen Wohn- und Wirtschaftsgebäude stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und gruppieren sich um einen offenen Wirtschaftshof. Flankiert werden die Ziegelbauten mit Natursteinfassaden von einem später ergänzten lang gestreckten Flügel aus Ställen, Scheunen und Werkstätten. Auf rund 800 Quadratmetern Fläche entstanden fünf Ferienunterkünfte, die einzeln von Familien, aber auch als Ganzes von Gruppen gemietet werden können und die Nutzung des großen Gemeinschaftsbereichs miteinschließen.

Auch die Freiraumgestaltung des Landschaftsarchitekturbüros Hortus Collective (Buxted) berücksichtigt durch die Wahl von heimischen Pflanzen den besonderen Charakter der Anlage in der umgebenden Landschaft. Das regenerativ bewirtschaftete Areal mit Schafweiden, Honigbienen und Waldwiesen wird über eine holzbeplankte und schwellenfreie Promenade erschlossen. Barrierefrei sind auch die auf einer Ebene rund um den bepflanzten Innenhof mit seinen überdachten Durchgängen angeordneten Wohnungen. Sie integrieren zahlreiche durchdachte und handwerklich so gut gestaltete Funktionen für Menschen mit Behinderungen, dass sie bei Nichtgebrauch kaum wahrnehmbar sind.

Die ursprüngliche Bausubstanz wurde so weit wie möglich erhalten. Die vorhandenen Dachstühle aus Holz wurden freigelegt, repariert und Balken nur bei Bedarf ergänzt oder ersetzt. Das Dach wurde mit doppelten römischen Dachziegeln aus rotem Ton gedeckt. Auch ein Großteil der Außenwände aus Feldsteinen und Mauerwerk blieb erhalten und wurde mit lokalem Steinmaterial und Kalkmörtel repariert. Dach und Wände sind mit Dämmstoffen aus Naturmaterialien wie Holzfasern oder Kork isoliert. In vorhandene Öffnungen wurden Fenster und Glastüren mit Stahlrahmen eingesetzt, in den Gemeinschafts- und Werkstatträumen die Ziegelwände freigelegt. (uav)

Fotos: Emma Lewis, Lorenzo Zandri



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