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09.01.2024
Holztonnen in London
Umbau von Jan Kattein Architects
Enfield ist der nördlichste Stadtteil Londons. Das Einkommen der Bevölkerung liegt hier durchschnittlich in den unteren zehn Prozent der Stadt, was vor allem mit den mangelnden Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten zusammenhängt. Als Antwort darauf fördert die Bezirksregierung Prozesse zur Aufwertung, kulturellen Aktivierung und zur Schaffung von Arbeitsplätzen im Viertel. Darunter fallen auch die Angel Yard Enterprise Spaces von Jan Kattein Architects JKA (London): Eine Anlage zuvor brachliegender Garagenhöfe, die das Büro zu einem neuen Arbeitsort umbaute. JKA realisierte bereits mehrere Projekte, bei denen sie leerstehende Bauten mit gemeinwohlorientierten Angeboten revitalisierten, etwa ein Kreativzentrum für lokales Kleingewerbe in London.
Die Garagenhöfen der Angel Yards wurden bisher eher mit Kriminalität in Verbindung gebracht. Nun sind sie Teil einer 17 Jahre andauernden Zwischennutzung, die zeitgleich mit der Entwicklung des umliegenden Stadtraums laufen wird. Danach sollen die Garagen laut Angaben allerdings abgerissen werden. Realisiert wurden hier 35 Arbeitseinheiten für Unternehmer*innen zwischen 18 und 30 Jahren sowie ein kleines Gemeindezentrum. Launch It Trust, ein Verein mit dem Ziel, junge Unternehmen zu fördern, leitet den Komplex und bietet die Arbeitsplätze an.
Die neuen Büroräume in den drei Garagenblöcken reihen sich entlang von zwei mit Stegplatten überdachten Wegen auf. Tagsüber sind sie frei zugänglich und sollen so den öffentlichen Raum des Viertels erweitern. Die vorhandene Struktur der Höfe wurde beim Umbau weitestgehend beibehalten – auch um den CO2-Verbrauch des Projekts zu verringern. Auf das bestehende Mauerwerk setzten die Architekt*innen eine Holzkonstruktion mit Tonnendächern, sodass die Raumhöhe vergrößert werden konnte. Als Eingang dient das Gemeinschaftszentrum, für das der mittlere Garagenblock zur Straße hin geöffnet wurde. Im Gegensatz zu den übrigen Baukörpern sind dessen Tonnen um 90 Grad gedreht. Im hinteren Teil versteckt sich noch ein typischer Doppeldeckerbus, den JKA für die Anlage umbauten.
Nach einer Umbauzeit von weniger als einem Jahr wurde das 600 Quadratmeter große Projekt im April 2023 abgeschlossen. Die Baukosten belaufen sich laut Architekt*innen auf umgerechnet rund 1,5 Millionen Euro. Zusammen mit den übrigen Maßnahmen in dem Stadtteil wurde das Projekt durch den Good Growth Fund gefördert, einem städtischen Programm zur Förderung von Wachstum und kommunaler Entwicklung in London. Die Angel Yards wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter der New London Award 2023.
Text: Isabel Herrle
Fotos: Jack Hobhouse
Die Garagenhöfen der Angel Yards wurden bisher eher mit Kriminalität in Verbindung gebracht. Nun sind sie Teil einer 17 Jahre andauernden Zwischennutzung, die zeitgleich mit der Entwicklung des umliegenden Stadtraums laufen wird. Danach sollen die Garagen laut Angaben allerdings abgerissen werden. Realisiert wurden hier 35 Arbeitseinheiten für Unternehmer*innen zwischen 18 und 30 Jahren sowie ein kleines Gemeindezentrum. Launch It Trust, ein Verein mit dem Ziel, junge Unternehmen zu fördern, leitet den Komplex und bietet die Arbeitsplätze an.
Die neuen Büroräume in den drei Garagenblöcken reihen sich entlang von zwei mit Stegplatten überdachten Wegen auf. Tagsüber sind sie frei zugänglich und sollen so den öffentlichen Raum des Viertels erweitern. Die vorhandene Struktur der Höfe wurde beim Umbau weitestgehend beibehalten – auch um den CO2-Verbrauch des Projekts zu verringern. Auf das bestehende Mauerwerk setzten die Architekt*innen eine Holzkonstruktion mit Tonnendächern, sodass die Raumhöhe vergrößert werden konnte. Als Eingang dient das Gemeinschaftszentrum, für das der mittlere Garagenblock zur Straße hin geöffnet wurde. Im Gegensatz zu den übrigen Baukörpern sind dessen Tonnen um 90 Grad gedreht. Im hinteren Teil versteckt sich noch ein typischer Doppeldeckerbus, den JKA für die Anlage umbauten.
Nach einer Umbauzeit von weniger als einem Jahr wurde das 600 Quadratmeter große Projekt im April 2023 abgeschlossen. Die Baukosten belaufen sich laut Architekt*innen auf umgerechnet rund 1,5 Millionen Euro. Zusammen mit den übrigen Maßnahmen in dem Stadtteil wurde das Projekt durch den Good Growth Fund gefördert, einem städtischen Programm zur Förderung von Wachstum und kommunaler Entwicklung in London. Die Angel Yards wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter der New London Award 2023.
Text: Isabel Herrle
Fotos: Jack Hobhouse
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