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03.11.2009
Blaupause
Tankstelle in München fertig
2001 haben die Münchner Architekten Haack und Höpfner die erste Tankstelle für die Allguth-Kette realisieren können. Bereits 1999 hatten sie – nach gewonnenem Wettbewerb – eine komplette Gestaltungsrichtlinie entwickelt, die alle Serviceeinrichtungen unter einem langgestreckten Dach in Stahlskelettbauweise anordnet. Das konstruktive System wird dabei durch die Tankstellentechnik und die Verkehrsführung vorgegeben, der technische Ausbau, die Grünflächengestaltung, Licht- und Werbeelemente sind auf die Struktur abgestimmt. Besonderheit des Systems sind jeweils mittig in das breite Dach eingesetzte ETFE-Pneukissen, die sowohl die Zapfsäulen als auch den Weg der Kunden zum Shop mit natürlichem Licht versehen.
Seitdem hat sich das System der Architekten bei allen Neubauten des Kunden fortgesetzt. Soeben wurde der achte Neubau an der Münchner Chiemgaustraße, im südöstlichen Abschnitt des Mittleren Rings, eröffnet. Das Dach spannt in dieser neuen Variante des Systems stolze 82 Meter von einer Lärmschutzwand im Osten bis zum Shop im Westen. Dort umfasst das Dach optisch den Verkaufsraum und setzt sich als leuchtende Leiste entlang des Sockels bis ans Tankfeld fort. Fluchtwege, Fenster- und Lüftungsöffnungen sind entlang der Westfassade hinter horizontalen Aluminiumprofilen verborgen – die Profile setzen sich vertikal und in offenerer Struktur entlang der Shopfassaden fort.
Das Bausystem ist inzwischen bereits mit Anerkennungen des Renault Traffic Award und des Balthasar-Neumann-Preises ausgezeichnet worden. Ebenso wurde es – als eines der wenigen positiven Beispiele für Tankstellenarchitektur der letzten Jahrzehnte – als beispielhafte Typologie in die neuste Ausgabe von Neuferts Bauentwurfslehre aufgenommen.
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