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16.10.2023
Leuchtturm in Freiburg gewinnt
Wohnbauten des Jahres 2023 ausgezeichnet
Der Bau von 400.000 Wohnungen pro Jahr - kaum ein Ziel der aktuellen deutschen Politik ist so bekannt wie dieses. Doch abgesehen davon, dass das in Zeiten einer kränkelnden Bauwirtschaft nicht zu schaffen ist, spiegelt auch der Fachdiskurs eine Neujustierung hinsichtlich Erhalt und Umbau, Nachverdichtung oder kluger Transformation bestehender Strukturen wieder.
Zahlreiche Architekturpreise der letzten Jahre heben eben solche Konzepte jenseits des Massenwohnungsbaus hervor. Umbauten und Sanierungen sind auch unter den frisch gekürten Häusern des Jahres 2023, die der Callwey Verlag vergangene Woche bekanntgab. Als weitere wichtige Auszeichnung wurden im Rahmen der Festveranstaltung auch die „Wohnbauten des Jahres 2023“ präsentiert, denen mehr denn je die Aufgabe zufällt, die notwendige Quantität mit einem ausreichenden Maß an Qualität für alle Gesellschaftsschichten zugänglich zu machen.
Auch bei den Wohnbauten des Jahres grenzte die Fachjury – bestehend aus Publizist*innen, Architektinnen samt Vorjahressiegerbüro sowie Vertretern aus Wirtschaft, Verbandsarbeit und Politik – das weite Feld der Einreichungen auf 50 Projekte ein. Der Preis ging an das Büro Bachelard Wagner Architekten (Basel) und die Wohnungsbaugesellschaft Freiburger Stadtbau für eine Nachverdichtung mit 49 Wohnungen im Freiburger Stadtteil Herdern, die auf einer ehemaligen Verkehrsinsel Platz fanden. Die Jury in Vertretung der Geschäftsführerin des Fördervereins Bundesstiftung Baukultur Silja Schade-Bünsow lobt das Projekt als „zukunftsweisende Lösung für nachhaltige Stadtentwicklung“, die „mit innovativer Gestaltung überzeugt“.
Die vier Anerkennungen belegen ihrerseits eine neue Gewichtung von Aspekten wie soziale Verantwortung, veränderte Stadt- und Mobilitätsstrukturen oder das Potenzial von Umbau und Erweiterung auf Gebäude- oder Quartiersebene. Die Prämierungen im Überblick:
1. Preis:
- „Der Leuchtturm“ in Freiburg im Breisgau von Bachelard Wagner Architekten (Basel); Bauherrin: Freiburger Stadtbau
Anerkennungen:
- „Das besondere Haus“ in Augsburg von UTA Architekten und Stadtplaner (Stuttgart) für die Heimstatt Stiftung (Augsburg)
„Zurück in die Zukunft“ in Leutkirch von f64 Architekten und Stadtplaner (Kempten) für die elobau (Leutkirch)
„Potenzial statt Problem“ in Berlin von und für Appels Architekten (Zürich)
„Zeitgemäße Stadtgeschichtsschreibung“ in Balingen von nbundm* Architekten und Stadtplaner (München) für die Wohnbaugenossenschaft Balingen
Fotografiepreis:
- Hertha Hurnaus für das Projekt Helio Tower von BEHF Architects (alle Wien)
- Gutex Pyroresist wall, Hersteller: Gutex (Waldshut-Tiengen)
45 weitere Projekte aus dem deutschsprachigen Raum erhielten Auszeichnungen in den neun Kategorien: Geförderter Wohnungsbau, Innovative Fassade, Ländlicher Raum, Mischnutzung, Nachverdichtung, Premiumwohnen, Quartiersentwicklung, Revitalisierung und Wohnhochhaus. Sechs Produkte wurden zudem als die Gewinner und Auszeichnungen von Architects‘ Choice ausgewählt.
Im Vorwort der Begleitpublikation führt Autorin und Jurymitglied Katharina Matzig differenzierte Zahlen zum aktuellen Stand der Wohnungsbaupolitik auf und geht auf historische Entwicklungen sowie das Grundbedürfnis des Wohnens ein. Der Zukunftsforscher und Mobilitätsexperte Stefan Carsten schreibt über veränderte Anforderungen an die Architektur, die auf Basis einer Raumwende – also dem Paradigmenwechsel in der Mobilität und Raumaufteilung von Stadt und Land entstehen. Die präsentierten Projekte geben dem aktuellen Baugeschehen in seiner wohl notwendigsten Ausprägung – dem Geschosswohnungsbau – ein Gesicht. (sab)
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1. Preis: „Der Leuchtturm“ – Rennwegdreieck/Das Quartier im Haus in Freiburg im Breisgau von Bachelard Wagner Architekten für die Freiburger Stadtbau
Anerkennung: „Das besondere Haus“ – Wohnhaus für Menschen mit Behinderung Oberländer Straße in Augsburg von UTA Architekten und Stadtplaner für die Heimstatt Stiftung
Anerkennung: „Zurück in die Zukunft“ – Mitarbeiterwohnhaus Leutkirch von f64 Architekten und Stadtplaner für elobau
Anerkennung: „Potenzial statt Problem“ – Hinterhaus Berlin von und für Appels Architekten
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