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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Dachausbau_in_Olomouc_von_Sepka_architekti_8343062.html

11.09.2023

Über dem Diözesanmuseum

Dachausbau in Olomouc von Sepka architekti


Die historische Innenstadt von Olomouc gilt nach Prag als die zweitwichtigste Denkmalschutzzone Tschechiens. Dort befindet sich auch der Komplex, der 1998 bis 2006 für das Diözesanmuseum umgebaut wurde. Die Pläne stammten vom Prager Architekturbüro HŠH architekti, das Jan Šépka mit Petr Hájk und Tomáš Hradechn von 1998 bis 2009 zusammen betrieb. Sie rekonstruierten das Kapitulardekanat und seine Verbindung zum romanischen Erzbischöflichen Palast, schufen Räume für Büros, Depots, ein Fotostudio und eine Reparaturwerkstatt sowie für die Dauerausstellung des Erzdiözesanmuseums mit Kunst des 12.–18. Jahrhunderts. Damit wurden sie 2005 für den Mies van der Rohe Preis nominiert.

Der neue Ausstellungsraum im Dachgeschoss des Domdekanats knüpft nun an die Umbauten von 1998–2006 an. Er schafft ein zusätzliches Raumvolumen von 636 Kubikmetern und 152 Quadratmetern Nutzfläche und wurde im Auftrag des Kunstmuseum Olomouc von Šépka architekti (Prag) geplant. Büroinhaber Jan Šépka, der mit seinem Büro seit 2009 ohne Partner agiert, entschied sich für eine Raum-im-Raum-Variante. Denn anstatt die historische Holzkonstruktion zu dämmen, wollte er diese lieber in ihrer Erscheinung respektieren und einschließlich der Dacheindeckung in ihrem ursprünglichen Zustand belassen.

Dafür stellte er einen neuen Betonbaukörper mit Oberlicht in den Raum, der genügend vertikale Wände für die Ausstellung besitzt. Er wahrt Abstand zu allen historischen Strukturen und wird bauphysikalisch wie eine Struktur im Außenbereich behandelt. Das Dach bietet lediglich einen Regenschutz. Heizung, Klimatisierung, Kühlung und Beleuchtung verlaufen in den Wänden des neuen Baukörpers.

Minimale, punktuelle Eingriffe, die den Bestand und seine Geschichte respektieren, zeigen sich auch bei dem von Šépka architekti geplanten Umbau des Schloss Litomyšl, das als eines der bedeutendsten Renaissance-Denkmäler Tschechiens seit 1999 auf der UNESCO-Welterbeliste steht. Von Jan Šépka hat Baunetz überdies einen durchaus eigenwilligen Wohnhausumbau und einen Neubau in Prag veröffentlicht. Seine Karriere begann der Architekt allerdings in Olomouc. Das erste Projekt wurde 2001 fertig: die Neugestaltung des dortigen Oberrings, des ältesten Platzes der Stadt. (fm)

Fotos: Aleš Jungmann


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