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28.09.2009
Objektsammlung der Alltagskultur
Fernsehtürme-Ausstellung in Frankfurt
Ob in Moskau, Belgrad, Berlin oder Kairo – kaum eine Stadt oder eine Nation, die sich als fortschrittlich darstellen wollte, konnte auf den demonstrativen Bau eines Fernsehturms verzichten. Dabei sind die Fernsehtürme stets mehr als nur Potenzbeweise ihrer Erbauer – sie sind ingenieurtechnisches Wagnis einerseits und Zeichen für gesellschaftlichen Wandel und technologischen Fortschritt andererseits. Viele Türme haben einen festen Platz in der Populärkultur ihrer Städte erobert; sie werden geliebt oder gehasst, in Firmenlogos genutzt, als Souvenirs an Touristen verkauft oder auf Postkarten gedruckt. Bei den Fernsehtürmen geht es um die Ausstrahlung – und sie senden nicht nur die Signale für Funk und Fernsehen.
Dabei dokumentiert die weltweite Verbreitung der Türme die politische Geschichte des 20. Jahrhunderts: Auf die Systemkonkurrenz zwischen Ost und West (mit Türmen in Stuttgart, Kairo, Berlin, Moskau, Tashkent oder Toronto) folgte das Ringen der Global Cities um touristische und ökonomische Anziehungskraft (in Las Vegas oder Auckland).
Die Ausstellung „Fernsehtürme – 8.559 Meter Politik und Architektur“ zeigt insgesamt 25 realisierte oder geplante Fernsehtürme. Anders als in vielen anderen Architekturausstellungen werden die Besucher im ersten Geschoss des DAM keine Architekturmodelle, Renderings oder Konstruktionszeichnungen finden, sondern eine Objektsammlung der Alltagskultur: Briefmarken und Postkarten, Cocktailmixer und Käsespieße, Nachttischlampen und Schnapsflaschen, Stifte, Schneekugeln, Puzzle und Kerzen.
Ausstellung: 3. Oktober 2009 bis 14. März 2010
Ort: Deutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main
Lesen Sie zum 40. Geburtstag des Berliner Fernsehturms auch unsere BauNetzWOCHE#127 : Der Fernsehturm wird 40.
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