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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-RMJM-Turm_in_St._Petersburg_genehmigt_829973.html

24.09.2009

Gaskratzer

RMJM-Turm in St. Petersburg genehmigt


Der Streit um den Gazprom-Tower von RMJM in St. Petersburg hat sich anscheinend entschieden – zumindest vorerst. Die Stadt hat dem knapp 400 Meter hohen Bauvorhaben, das seit fast drei Jahren heftig diskutiert wird (siehe BauNetz-Meldung vom 10. November 2006), die Genehmigung erteilt. Denkmalschützer sehen das Vorhaben als „Verbrechen am russischen Kulturerbe“ und die Unesco droht mit der Streichung von der Liste des Weltkulturerbes. Den Behörden macht das wohl gar nichts, die Touristen kämen eben auch so, zitiert die russische „Newsweek“ den Vertreter des „Ochta-Zentrums“ Gronski.

Nachdem noch im März 2007 (siehe BauNetz- Meldung vom 22. März 2007) die Frage offen war, ob sich an der Architekturplanung generell etwas ändert, da nur eine Höhe von 48 Metern dem bestehenden Baurecht entspricht, hieß es im Dezember des gleichen Jahres, es werde sich nur am Basisgebäude etwas ändern (siehe BauNetz-Meldung vom 11. Dezember 2007). Das maiskolbenförmige 67-geschossige Gebäude sollte dagegen unverändert bleiben. Auf die damals gestellte Frage, wer das Tauziehen wohl gewinne, scheint es nun eine Antwort zu geben. Die amtliche Entscheidung der Stadt löste landesweit Proteste aus. Kritiker kündigten an, die Entscheidung vor Gericht anzufechten. Architekten, Umweltschützer und der Direktor der Eremitage wollen den „Gaskratzer“, wie er im Volksmund heißt, zu Fall bringen.

Bisher durften in St. Petersburg nur Gebäude mit einer Höhe von weniger als 100 Metern errichtet werden. Der Unesco-Beauftragte im russischen Kulturministerium, Grigori Ordschonikidse, bezeichnete die Entscheidung als unzulässig. Dagegen betonte der Vize-Gouverneur von St. Petersburg, Roman Filimonow, alle Verfahren zur Genehmigung des Büroturms seien gesetzestreu verlaufen. Die Gegner wollen sich in einem Beschwerde-Brief an den russischen Präsidenten Medwedew wenden. Leider war er selbst einmal Aufsichtsratschef bei Gazprom, was die Aussicht auf Erfolg schmälern dürfte.


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