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25.05.2023
Klinisch rein
Krankenhaus in Girona von PMMT Arquitectura
Es ist nicht sonderlich schwer, die Typologie dieses Baus zu erkennen, und wem das nicht gelingt, der sieht Logo und Name deutlich an den Schmalseiten des weißen Riegels leuchten: Mit der Clínica Girona in der katalanischen Stadt nordöstlich von Barcelona schufen PMMT Arquitectura (Barcelona/Madrid) einen Neubau, der die Fläche einer im Ort tief verwurzelten Krankenhauseinrichtung verdreifacht und deren Angebot um Diagnostikverfahren und Fachbereiche ergänzt. Vor fast 90 Jahren gegründet, wurde der bisherige Standort im Zentrum von Girona allmählich zu klein. Das neue Haupthaus der privaten Klinikgruppe, das nun am südlichen Stadteingang positioniert ist, umfasst drei Unter- und acht Obergeschosse mit insgesamt circa 41.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche. Drei Innenhöfe zur Belichtung und Belüftung der innenliegenden Räume sowie die unterschiedliche Höhenausbildung brechen mit dem ansonsten kompakten Volumen.
Für die Bauaufgabe Krankenhaus mit ihrem komplexen Raumprogramm und funktionalen Anforderungen können die Planer*innen von PMMT ein beachtliches Portfolio nachweisen, darunter etwa eine Klinik in Ecuador. Der Neubau in Girona, dessen Kosten mit exakt 48.916.678 Euro angegeben werden, nimmt unter anderem eine Notaufnahme und einen Ambulanzbetrieb mit Tagesklinik, eine Intensivstation, ein Dialysezentrum, insgesamt 16 Räume für diagnostische Bildgebungsverfahren, Operationssäle, Stationen für Geburtshilfe, Augenheilkunde, Kardiologie, Reha oder pathologische Anatomie auf. Zudem sind Labore und die Verwaltung sowie allgemeine Dienstleistungen für den Krankenhausbetrieb untergebracht.
Die vier Fassaden des monochromen Bauwerks sollen laut den Architekt*innen je nach Himmelsrichtung auf andere Weise in den „Dialog mit der Stadt“ treten. Am Stadteingang im Süden soll eine enorme Rahmung als willkommen heißende Geste wirken. Nach Norden, wo sich der Hauptzugang in einem markanten Gebäudeeinschnitt befindet, sticht ein ebenfalls gerahmter Turm hervor. Die Westfassade verläuft entlang einer Bahntrasse und ist funktional gestaltet. Schließlich soll die langgezogene Ostfassade mit ihren rückversetzten Fensterbändern und vorhangartigen Elementen „der Klinik einen urbanen Charakter“ verleihen. Die hier verwendeten Aluminiumpaneele und -lamellen dienen der Verschattung. Ein eigens entwickelter Kriterienkatalog für Barrierefreiheit, schadstofffreie Materialien und Potenzial für spätere Anpassungen ergänzen das gestalterische Konzept im Inneren. (sab)
Fotos: Gael del Rio, Luca Bani
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