RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Kita_in_Paris_von_atelier_Regis_Roudil_architectes_8245900.html

12.06.2023

Im Garten des Palais de l’Alma

Kita in Paris von atelier Régis Roudil architectes


Ob schlichter Winkel, schwungvolles Halbrund oder Einfirst-Hof mit Baumhaus-Effekt, Kitas in Holz finden sich in Deutschland inzwischen zuhauf. Hierzulande fast schon als Standard zu bezeichnen, ist die Holz-Kita in Frankreich hingegen eher selten anzutreffen. Am wenigsten würde man diese Typologie jedenfalls inmitten des steinernen Häusermeers der Hauptstadt vermuten. Umso außergewöhnlicher kommt der Kita-Bau im siebten Pariser Arrondissement daher, der in Holz- und Stampflehmbauweise errichtet wurde. Der Entwurf für das Gebäude im Herzen von Paris stammt von atelier Régis Roudil architectes aus Aix-en Provence.

Ganz in der Nähe des Eiffelturms und des von Jean Nouvel entworfenen Musée du Quai Branly gelegen, befindet sich der Neubau in bester Nachbarschaft. Trotz der urbanen Dichte ist die Einrichtung eingebettet in einen Grünraum, der zum Palais de l'Alma gehört und im Westen und Süden von zwei Mauern begrenzt wird. Heute dient das im Jahr 1861 für Kaiser Napoleon erbaute Palais als Verwaltungssitz des Präsidialamts. Der Kita-Neubau mit 24 Krippenplätzen wurde für die Kinder der Mitarbeiter*innen errichtet.

Der lange, flache Baukörper erstreckt sich entlang der südlichen Mauer, sodass ein schmaler hofartiger Raum entsteht, der durch einen Zaun vom halböffentlichen Raum abgegrenzt wird. Auf der Nordseite hingegen öffnet sich das Haus mit großzügigen Verglasungen in Richtung Garten und Präsidialamtsbau. Der mittlere, als Holzkonstruktion ausgeführte Teil des Baus wird von zwei U-förmig angelegten Gebäudeenden aus Stampflehm umschlossen. Hier sind die Nebenräume untergebracht. Im Mittelteil befinden sich der Eingang, ein großer Spielbereich sowie durch Trennwände aus Holz und Glas abgetrennt Schlafräume und Toiletten.

Die Holzkonstruktion mit Stützen und Trägern aus Fichte sowie Douglasie als auch die massiven Wände aus Stampflehm setzen einen interessanten Kontrast zur schlossartigen, steinernen Architektur des Palais. Zum einen habe sich die Materialpalette durch die ambitionierten Ziele des Bauherrn in Sachen Nachhaltigkeit ergeben, zum anderen stelle das Material einen Bezug zum Naturraum her und verankere so das Projekt in der Grünanlage, erklären Régis Roudil architectes. (dsm)

Fotos: 11h45 - Florent Michel


Zum Thema:

Mehr zu Lehmfassaden sowie anderen wiederentdeckten Baustoffen bei Baunetz Wissen und im aktuellen #BookChat von baunetz CAMPUS.


Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


Kommentare:
Kommentar (1) lesen / Meldung kommentieren


Alle Meldungen

<

13.06.2023

Relevanz des Bestands

Hamburger Architektur Sommer

12.06.2023

Neues Podium am Alexanderplatz

Sanierung und Erweiterung des Berliner Pressehauses von gmp

>
vgwort