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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Erweiterung_von_Bez_und_Kock_fertig_822960.html

08.09.2009

Landesbibliothek Linz

Erweiterung von Bez und Kock fertig


Das Stuttgarter Büro Bez + Kock Architekten meldet die Fertigstellung der Sanierung und Erweiterung der Oberösterreichischen Landesbibliothek in Linz. Die Umwandlung der Bücherei von einer Magazinbibliothek zu einer leser- und kundenfreundlichen Freihandbibliothek war der Anlass für diese Erweiterung. Dabei haben die Architekten dem vorhandenen Altbau, einem „wohlbekannten und herausragenden Bauwerk von 1930“,  einen „Begleiter“ zur Seite gestellt. Sie erläutern:

„Der Anbau nimmt zwar einerseits selbstbewusst seine Aufgabe hinsichtlich Funktion und Städtebau wahr, lässt aber andererseits das Primat des Bestandes unangetastet. Deswegen wurde in der Formulierung des neuen Baukörpers bewusst nicht das additive Prinzip des Altbaus wiederholt, sondern die Erscheinung eines aus einem Stück gefertigten ‚Passstückes‘ angestrebt. Dadurch wird eine Konkurrenzsituation zwischen Neu und Alt vermieden.

Beide Bauteile werden direkt und ohne separate ‚Kopplungsstücke’ miteinander verbunden. Die Fügung von Alt und Neu wird durch die einschwingende Ecke an der Rainerstraße, die Übernahme wesentlicher Proportionslinien und das Glasdach der Halle thematisiert.
Unter dem Glasdach, in der Mitte des Hauses, an der wichtigsten Schnittstelle von Bestand und Zubau, befindet sich ein vom bisherigen Innenhof abgeleiteter zenital belichteter Luftraum mit zentraler Infotheke. Hier wird der Besucher in einer großzügigen Halle empfangen, hierher öffnen sich die Geschosse der Bibliothek galerieartig, hier können sich die Besucher orientieren und alle wichtigen Teile der Bibliothek auf kurzem Wege erreichen.

Die Fassadengestaltung folgt den gleichen Prämissen wie die Formulierung des Baukörpers. Sie verzichtet auf die am Altbau vorhandenen Schmuckformen und bezieht ihren Reiz aus einer ausgewogenen, im Dialog mit dem Altbau entwickelten Proportionierung und dem bereits am Bestandsgebäude verwendeten Natursteinmaterial Muschelkalk. Es entsteht eine kraftvolle Skulptur, die den Bestand angemessen ergänzt und eine selbstbewusste Präsenz im Stadtraum zeigt.“

Fotos:  Stephan Baumann - www.bild-raum.com


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