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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Baustart_fuer_Filmmuseum_von_Delugan_Meissl_822825.html

08.09.2009

Uferkristall in Amsterdam

Baustart für Filmmuseum von Delugan Meissl


Bereits vor vier Jahren war die Wettbewerbsentscheidung zugunsten der österreichischen Architekten Delugan Meissl bekannt geworden (siehe BauNetz-Meldung vom 4. Juli 2005), nun wurde offiziell der erste Spatenstich für das  Projekt in die Erde des nördlichen Ij-Ufers in Amsterdam gegraben. Bis Ende 2010 soll das ambitionierte Gebäude bereits fertig gestellt sein, dann wird das Filmmuseum endlich den lange geplanten Umzug aus seinem viel zu kleinen (allerdings wunderbar direkt im Vondelpark gelegenen) bisherigen Zuhause beginnen können.

Mit dem Umzug verbindet die Stadt gleich zwei Wünsche. Erstens soll das Filmmuseum in dem neuen Bau eine internationale Strahlkraft bekommen – tatsächlich sucht die Größenordnung unter den Filmmuseen in Europa ihresgleichen, das Gebäude lässt wohl eher an ein Multiplexkino denken. Zweitens soll damit ein weiterer kultureller Baustein in einem der aktuell wichtigsten Entwicklungsgebiete Amsterdams entstehen, der weitere Bauprojekte dort antreiben soll. Während die Stadt dort für Infrastruktur sorgt – etwa das neue Fährterminal an der Nordseite des Hauptbahnhofs oder eben das neue Filmmuseum –, fungiert zum Beispiel Shell Niederlande als Entwickler des 27 Hektar großen, ehemaligen Firmengeländes „Overhoeks“ rund um den prägnanten „Shell-Tower“. Dort entstehen seit 2003 große Büro- und Wohnhäuser, außerdem ein neuer Park.

Das Gebäude des neuen Filmmuseums wird sich also vor allem mit seiner Umgebung auseinandersetzen müssen: dem Shell-Tower direkt daneben, dem Hauptbahnhof vis-a-vis am anderen Flussufer und der exponierten Lage direkt an der Biegung des Ij, welche das Gebäude noch ein wenig in den Fluss hinaus schiebt. Delugan Meissl beschreiben ihren Entwurf als eine „freistehende Skulptur“: „Die glatte kristalline Geometrie der Flächen reflektiert das Licht und lässt das Gebäude – auch aus der Ferne – im wechselnden Spiel der Lichtverhältnisse kraftvoll und immer wieder anders in Erscheinung treten. Das Filmmuseum bildet einen attraktiven Anlaufpunkt für die nördlich gelegene Uferpromenade und wertet als weithin sichtbares Zeichen auch den Park auf.“ Mit dem Turm und dem Bahnhof soll das Museum über das Ij hinweg ein Ensemble bilden.

Das Raumprogramm im Inneren besteht aus vier Kinosälen, 3.000 Quadratmetern Ausstellungs- und Bürofläche sowie einem Restaurant und einem „VIP-Bereich“ für besondere Veranstaltungen. Insbesondere mit den öffentlichen Terrassen und dem Open-Air-Kino zum Wasser hin soll das neue Filmmuseum eine Analogie zum alten Museum bilden. Konnte man dort Filmklassiker mit Blick auf den nächtlichen Park genießen, so soll dies ab 2011 mit Blick übers Wasser zum Hauptbahnhof möglich sein. Wir sind gespannt.


Zum Thema:

Filmmuseum Amsterdam

Delugan Meissl im ausführlichen Crystal Talk-Interview


Zu den Baunetz Architekt*innen:

Delugan Meissl Associated Architects


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Zum Baubeginn wurde der Neubau auf eine Sandskulptur projiziert

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Eine etwas ältere Collage zeigt den Shell-Turm dahinter

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