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24.02.2023
Expo 2025 in Osaka
Manuel Herz Architects planen Schweizer Pavillon
Zum zweiten Mal findet 2025 die Expo in Osaka statt. Geplant wird das Programm in der japanischen Großstadt unter dem Titel „Designing Future Society for Our Lives“. 142 Länder haben sich für die Teilnahme registriert, um ab April 2025 für sechs Monate mit ihren Pavillons in Osaka vertreten zu sein. Gerechnet wird mit etwa 28 Millionen Gästen. Das für die Weltausstellung vorgesehene Gelände befindet sich auf einer der künstlich angelegten Inseln im Hafen von Osaka. Die Insel mit dem Namen Yumeshima, deren Aufschüttung bereits Ende der 1970er Jahre begann, wird bisher nur zum Teil als Containerterminal genutzt und bot daher vor allem Raum für Flora und Fauna.
Für den Pavillon der Schweiz wird das Baseler Büro Manuel Herz Architects verantwortlich zeichnen. Der für seine internationalen Bauten und Ausstellungsprojekte bekannte Architekt konnte sich gemeinsam mit dem Ausstellungs- und Messebauer Nüssli (Hüttwilen) und den Ausstellungsdesigner*innen von Bellprat Partner (Zürich) im Rahmen einer Ausschreibung durchsetzen. Ebenfalls dabei sind das Büro der Landschaftsarchitektin Robin Winogrond (Zürich), das Kyoto Design Lab und Studio AA-Morf (Tokio).
Vorgesehen ist ein Pavillondesign als zweischichtige pneumatische Konstruktion, die aus fünf Sphären bestehen soll. Letztere seien ein Verweis auf die „Sphären schweizerischer Innovationskraft“, die mithilfe mehrerer Stationen im Innenraum erfahrbar gemacht werden sollen. Darüber hinaus ist mit dem Entwurf das Ziel verbunden, den kleinstmöglichen Fußabdruck auf der Expo zu hinterlassen. Erreicht werden soll dies unter anderem durch die 300 bis 400 Kilogramm messende und recyclebare Hülle, die von japanischen Glyzinien überwachsen wird und für die bereits ein Nachleben in Form von Sitzmöbeln vorgesehen ist. Über die Ausstellungsdauer hinausgehend soll auch der ökologische und ökonomische Fußabdruck des Projekts evaluiert werden, heißt es in der Pressemitteilung.
Das Design selbst sei den „ikonischen Expo-Gebäuden“ entlehnt, die im Rahmen des Entwurfs neu interpretiert werden. Damit knüpft der Pavillon konzeptionell auch an die Geschichte der Expo in Osaka an. 1970 erwies sich diese nicht nur als Testfeld für eine Vielzahl von Ländern, die mit Leichtbau-Konstruktionen experimentierten, sie war unter dem Titel „Fortschritt und Harmonie für die Menschheit“ mit über 60 Millionen Gästen zugleich auch eine der erfolgreichsten Expo-Stationen.
Traditionell wird neben den Länderpavillons auch eine Auswahl an Unternehmen mit eigenen Pavillons repräsentiert sein. Auch Shigeru Ban, dessen mit Frei Otto geplanter Japanischer Pavillon auf der Expo 2000 in Hannover Berühmtheit erlangte, setzt 2025 mit seinem Entwurf für die Zero Emissions Research and Initiatives (Zeri) auf die Rückbaubarkeit seiner Leichtbaukonstruktionen.
Fast so prominent wie die Expo und viele ihrer Bauten ist auch die Frage, wie es nach Abschluss der Weltausstellung mit dem Gelände und den verbliebenen Bauten weitergeht. Denn bis es zu einer Nachnutzung kommt, kann es bekanntermaßen dauern. Während das ehemalige Areal der Expo 1970 in der Vorstadt Suita von Osaka zum Expo-Park umgestaltet wurde, ist die Nachnutzung andernorts Jahrzehnte später nicht abgeschlossen: 2021 etwa beschäftigte sich die Baunetzwoche#586 mit dem Areal der Expo 2000 Hannover. Derweil soll auf den Flächen der letzten Expo-City in Dubai im November die nächste UN-Klimakonferenz stattfinden. (sla)
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