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02.02.2023
Scharfkantig mit Hochpunkt
Sport- und Freizeitzentrum in Südtirol von MoDus Architects
Das Portfolio des in Brixen beheimateten Büros MoDus Architects reicht von komplexen Sanierungs- und Umbauprojekten über Neubauten wie die Brixener Tourismusinformation bis zum Infrastrukturprojekt in Form eines Tunnelsystems im Eisacktal. Immer wieder kommen dabei Sichtbeton und eine skulpturale Formensprache ins Spiel. So auch in Laag im Südtiroler Etschtal, wo vor der dramatischen Kulisse des steil emporragenden Madruttberges eine neue Sport- und Freizeitanlage entstand. Auftraggeberin des Projekts mit dem Namen Fieldhouse war die Gemeinde Neumarkt, zu der auch Laag gehört.
Der am östlichen Ortsrand zwischen zwei Fußballfelder eingebettete Naubau, der ein Vorgängergebäude ersetzt, liegt nicht nur an der Schnittstelle zwischen Berg und Tal. Er soll den Architekt*innen zufolge auch als „Verbindungsstück“ im kleinteiligen Gefüge der Siedlung fungieren, wo Wohnbebauung, Gewerbezonen und Sportinfrastrukturen aufeinandertreffen. Dementsprechend beschränkt sich auch die Funktion des Gebäudes nicht auf die körperliche Ertüchtigung. Es soll künftig ebenso vom örtlichen Schützenverein und als Bühne für Open-Air-Veranstaltungen genutzt werden.
Dazu passt, dass der Bau mit einem weithin sichtbaren Hochpunkt auf sich aufmerksam macht: Der langgestreckte, zweigeschossige Riegel erhält durch einen Turm, der ebenso abrupt emporschießt wie der dahinterliegende Berg, einen vertikalen Akzent. In dem elf Meter hohen, sich nach oben verjüngenden Element versteckt sich die Beleuchtungsanlage des Fußballplatzes. Auf dem darunterliegenden Flachdach wurden 52 Photovoltaikmodule installiert, die 50 Prozent des Energiebedarfs decken.
Die aus Stahl- und Sichtbeton bestehende, monolithisch wirkende Hülle des Baukörpers mit 1.080 Quadratmetern Bruttogrundfläche wird durch Verglasungen, scharfkantige Schnitte und trapezförmige Stützen aufgebrochen. Im 650 Quadratmeter großen Erdgeschoss gibt es eine Indoor-Schießanlage, Lagerflächen sowie Umkleideräume mit Duschen und Toiletten für bis zu dreißig Sportler*innen, die direkt mit dem davorliegenden Fußballfeld verbunden sind. Vom angrenzenden Vorplatz aus erschließt eine breite, überdachte Treppe den ersten Stock. Hier sind auf insgesamt 430 Quadratmetern eine Hausmeisterwohnung, ein Büro, ein Versammlungs- und Unterrichtsraum und eine Cafeteria mit Innen- und Außenbereich untergebracht. Letzterer befindet sich auf einer großen Terrasse, die auch als Zuschauertribüne und Veranstaltungsort dient. Eine weitere Freitreppe am Gebäudeende stellt eine Verbindung zum Spielfeld her. (da)
Fotos: Gustav Willeit
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