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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Zwoelf_Bauten_im_Schnee_8105517.html

08.12.2022

Der Winter naht

Zwölf Bauten im Schnee


Bereit für eine weiße Adventszeit? Die deutschen Wetterdienste jedenfalls kündigen für das kommende Wochenende ein immenses Schneetief aus Osteuropa an. Für Architekt*innen bedeutet das Bauen in verschneiten Landschaften nicht nur eine klimatische Anpassung, sondern in ästhetischer Hinsicht auch einen besonders idyllischen Kontext. Ein Blick ins winterliche BauNetz-Archiv zeigt, dass dabei neben malerischen Wohn- und Ferienhäusern besonders häufig der fragwürdige Gebirgstourismus auftaucht.

Oder auch die Wirtschaftselite, wie im Falle des Kongresszentrums im chinesischen Yabuli nach Plänen von MAD Architects, deren gebauter Mantarochen sich aber fast im Schnee zu verstecken scheint. Den bewussten Kontrast sucht da eher Florian Voigt im Erzgebirge. Mit seinem umgebauten Bauernhaus setzt er auf eine kräftige Schwarz-Weiß-Optik. Farbliche Akzente gibt es hingegen bei Mjölk Architekti im tschechichen Polubny oder Pedevilla Architekten und willeit architektur am Kreuzbergpass in Südtirol zu entdecken. Erstere verwenden im Innenraum ihres Wochenendhauses spiegelnde Messingoberflächen, letztere schmücken einen in den Dolomiten gelegenen Schutzbau für Wandernde mit rötlichen Tropfen aus Bernstein.

Natürlich muss die Architektur in kalten, häufig bergigen Umgebungen auch mit speziellen Anforderungen an Konstruktion und Bautechnik einhergehen. Mork-Ulnes Architects beispielsweise nutzen mit ihrem Ferienhaus bei Lillehammer die thermischen Vorteile aus, die der Schnee bereithält, vorausgesetzt er bleibt auf dem Dach liegen. Bestens ausgelegt für die erschwerten Baubedingungen auf 3.200 Meter Höhe sind die Hotelhütten von Levelstudio im kasachischen Nationalpark Ile-Alatau, deren Weg hinauf mit eigens dafür angefertigten Schlitten und Bulldozern bewerkstelligt wurde.

Bei aller Beschaulichkeit, die der hierzulande anstehende Wintereinbruch mit sich bringen wird, muss eines aber noch gesagt werden. Die besonders frostigen Temperaturen – und so auch das viele bezaubernde Weiß – sind mitunter Folgen des Klimawandels. Normalerweise schützt der sogenannte Polarwirbel – ein Kaltluftpolster hoch über dem Nordpol – den europäischen Kontinent vor eisigen Luftströmen aus dem Norden. Sind unsere Sommer allerdings zu warm, bricht er zusammen. So wie derzeit. (mh)

Teaser: Wochenendhaus von Mjölk architekti in Polubny. Foto: BoysPlayNice


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