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30.11.2022

Hamburger Stadtentwicklungssenatorin

Karen Pein folgt Dorothee Stapelfeldt


Karen Pein wird neue Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen in Hamburg. Die Neubesetzung durch Bürgermeister Peter Tschentscher wurde notwendig, weil die bisherige Senatorin, Dorothee Stapelfeldt, nach rund sieben Jahren auf eigenen Wunsch zum Ende des Jahres aus dem Dienst ausscheidet. Wie ihre Vorgängerin ist auch Pein Mitglied der SPD. Ihr Ehemann Milan Pein fungiert als haushaltspolitischer Sprecher der Hamburger SPD-Fraktion.

Mit Karen Pein folgt eine ausgewiesene Expertin auf Stapelfeldt, die ihrerseits ebenso als sehr versiert galt, aber auch das viel kritisierte Elbtower-Projekt hinterlassen hat. Pein wurde 1973 in Hamburg geboren und hat dort später an der Technischen Universität Städtebau und Stadtplanung studiert. Nach ihrem Studium war sie sowohl in öffentlichen Einrichtungen und kommunalen Unternehmen also auch in der Privatwirtschaft tätig. Seit 2006 arbeitete sie in verschiedenen Rollen für die Hamburger IBA-Gesellschaft und war seit 2015 auch deren Geschäftsführerin.

Die IBA wird seit ihrem offiziellen Abschluss 2013 als städtische Entwicklungsgesellschaft weitergeführt. Derzeit ist sie für rund zehn Gebiete mit einer Gesamtfläche von 440 Hektar verantwortlich. Der Maßstab dieser Projekttätigkeit und der Fokus auf Ganzheitlichkeit ist dabei einzigartig in Deutschland, auch wenn sich natürlich viele andere Kommunen solcher privatwirtschaftlicher Organisationsformen bedienen. Pein dürfte also in ihr neues Amt und die anstehenden Aufgaben bereits sehr gut eingearbeitet sein. Unterstützung bekommt sie außerdem von Franz-Josef Höing, der weiterhin als Oberbaudirektor der Hansestadt für architektonische Fragen zuständig sein wird. Höing und Pein haben schon bei verschiedenen Projekten wie zum Beispiel in Oberbillwerder eng zusammengearbeitet.

Einiges spricht dafür, dass Karen Pein die Richtung ihrer Vorgängerin fortführen wird. Dazu gehört insbesondere das von Stapelfeldt vorangetriebene „Bündnis für das Wohnen“. Dessen Ziel, pro Jahr rund 10.000 neue Wohnungen bei einem Anteil von rund 35 Prozent geförderter Einheiten zu errichten, war unter Stapelfeldt regelmäßig erreicht worden. Ein Erfolg, der sich bekanntlich auch bundesweit einstellen soll, obwohl sich andere Städte und Länder wie Berlin oder Bayern mit ähnlichen Initiativen bisher schwertun.

Dank ihrer Erfahrung bei der IBA-Gesellschaft sollte Pein hierfür gut aufgestellt sein. Dies gilt nicht zuletzt auch, wenn sie die Bürger*innen vor Ort bei großen Nachverdichtungsvorhaben mitnehmen muss. Eingefordert hat Pein in der Vergangenheit außerdem einen gewissen Mut zum Experiment. Das klingt nach einer soliden Basis angesichts der urbanistischen Herausforderung der kommenden Jahre und Jahrzehnte. (sb)


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Karin Pein, Foto: Bente Stachowske

Karin Pein, Foto: Bente Stachowske


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