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06.12.2022
Schweizerisch bunt
Schule von BS+EMI in Oberglatt
Mit von flexiblen Grundrissen und offen gestalteten Räumen wollen Edelaar Mosayebi Inderbitzin (EMI) bei ihrem Performativen Haus in Zürich unterschiedliche Nutzergruppen ansprechen. Bei der Mitte dieses Jahres fertiggestellten Sekundarschule Chliriet in Oberglatt entschied sich das in Zürich ansässige Büro für ein ganz ähnliches Konzept. Zusammen mit ihrem Partnerbüro Baumberger Stegmeier (BS) und dem Landschaftsarchitekturbüro Hoffmann & Müller (beide ebenfalls Zürich) entwarfen sie ein flaches Volumen, das die bestehende Mehrzweckhalle ergänzt.
Wie derzeit vielerorts war auch hier der Auftrag für einen Schulneubau der steigenden Bevölkerungszahlen in der Umgebung und der damit einhergehenden Nachfrage an Bildungsstätten geschuldet. Entstanden ist ein zweigeschossiger Flachbau, der parallel zur bereits vorhandenen Straße errichtet wurde. Vis-à-vis befindet sich die Mehrzweckhalle, die nun zusammen mit dem Neubau einen Pausenhof einfasst. Auf 5.075 Quadratmetern finden 260 Schüler*innen einen Ort zum Lernen, gleichzeitig kann die schon bestehende Sportinfrastruktur für den Schulsport genutzt werden. Die aus sechs Lernclustern bestehende räumliche Struktur spiegelt dabei die Umsetzung des derzeitigen Lehrplans wider, der sich aus sechs unterschiedlichen Fachbereichen zusammensetzt.
Das Team, das für das Projekt wie auch schon zuvor unter dem Namen BS+EMI Architektenpartner arbeitete, teilte das Gebäude im Erdgeschoss in zwei Zonen auf: einen zum Hof ausgerichteten, öffentlichen und hallenartigen Bereich, der als Ankunftsort sowie Verteiler dienen soll, und einen zum Feld liegenden, privateren Bereich, in dem sich das Lehrer*innen- und das sogenannte Spezialzimmer (Handwerken, Handarbeit, Natur und Technik) befinden. Der hallenartige Laubengang ist gleichzeitig mit allen Treppenhäusern verbunden, die ins erste Obergeschoss führen. Hier befinden sich jeweils zwei Klassenräume, zwei Gruppenräume und ein Vorraum, die durch Glasfenster und Türen miteinander verbunden sind, wodurch Flexibilität und Offenheit innerhalb der Lerngruppen entstehen sollen. Im Untergeschoss findet außerdem eine Lager- und Technikfläche der Gemeinde Oberglatt Platz, die über einen unterirdischen Korridor mit der Chliriethalle verbunden ist.
Konstruktiv wurde das rund 22 Millionen Schweizer Franken teure Projekt oberirdisch als Holzskelettbau umgesetzt, der unterkellerte Bereich wurde in Massivbauweise ausgeführt. Im Innenraum arbeiteten BS+EMI Architektenpartner mit kräftigen Farbakzenten einerseits und pastellenen Tönen andererseits. Die Flächen in Orange, Blau, Hellgrün und Rosa wurden laut Projektbeschreibung alle gestrichen, um den Eindruck zu erwecken, dass jedes Objekt des Raumes nur in ebendieser Farbe existiere. Mit dieser Polychromie rücke das System des Raums in den Vordergrund, sagen die Architekt*innen. So entstehe laut Schulleitung außerdem eine eigene harmonische Identität, die auch das Lernverständnis positiv beeinflussen könne. (lb)
Fotos: Roland Bernath
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