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21.10.2022
Tiroler Dorfkultur
Musikpavillon von ATP in Finkenberg
Ganz in alpenländischer Tradition besitzt die rund 1.500 Einwohner zählende österreichische Gemeinde Finkenberg im touristisch bestens erschlossenen Zillertal eine Blasmusikkapelle. Für Proben, Unterricht und Vereinsleben nutzt das Ensemble seit kurzem den im Sommer 2022 fertiggestellten neuen Musikpavillon in der Ortsmitte, der künftig auch für kirchliche Feste und dörfliche Veranstaltungen zur Verfügung steht.
2018 schrieb die Tiroler Gemeinde den Wettbewerb für einen Neubau als Ersatz für den in die Jahre gekommenen Vorgängerbau aus. Gleichzeitig nutzte man die Gelegenheit, um die unmittelbare Umgebung zu erneuern: neben der Aufwertung der Außenräume sollte eine städtebauliche Lösung gefunden werden, die den öffentlichen Raum belebt – als Veranstaltungsort und Treffpunkt im Dorfzentrum. Den ersten Preis gewannen ATP architekten und ingenieure (Innsbruck) mit ihrem Entwurf eines trapezförmigen Baus, der rund 745 Quadratmeter Fläche, eine Bühne und einen vorgelagerten Festplatz bietet. Der neue Musikpavillon positioniert sich als neuer Knotenpunkt zwischen Kirche, Dorfstraße und denkmalgeschütztem Friedhofsgelände mit Kapelle. Konstruktionsweise und Materialität – Holz auf Stein – entsprechen der regionalen Bautradition.
Dem Grundstück in Hanglage mit historischer Steinmauer zum begrünten Freiraum des nicht mehr genutzten Friedhofs hin wurde eine offene Treppenanlage mit Sitzstufen hinzugefügt. Eine weitere Treppe entlang des massiven, großenteils im Hang verschwindenden Sockelgeschosses verbindet auf der unteren Straßenebene den kleinen Vorplatz mit dem oben gelegenen Festplatz. Im Untergeschoss sind die Proben- und Vereinsräume mit Küche und Ausschank untergebracht.
Über dem Sockel, der in den großen ebenen Festplatz übergeht, platzierten die Architekt*innen einen zur Kirche hin offenen, aus Holz konstruierten Aufbau mit flach gefaltetem Giebeldach. Form und Materialität zitieren sowohl die traditionellen Satteldächer des Dorfes als auch die Holzschindeldeckung des Kirchendachs. Außen wurde der Pavillon mit einer bewitterten, sägerauen und in verschiedenen Grauabstufungen lasierten Fichtenschalung verkleidet. Aus Gründen der Akustik öffnet sich der mit schmalen Lärchenbrettern ausgekleidete Bühnenraum zum Platz. Bei schlechtem Wetter bieten zwei rautenförmige, mechanisch ausfahrbare Segel eine schützende Überdachung. (uav)
Fotos: Tom Bause
2018 schrieb die Tiroler Gemeinde den Wettbewerb für einen Neubau als Ersatz für den in die Jahre gekommenen Vorgängerbau aus. Gleichzeitig nutzte man die Gelegenheit, um die unmittelbare Umgebung zu erneuern: neben der Aufwertung der Außenräume sollte eine städtebauliche Lösung gefunden werden, die den öffentlichen Raum belebt – als Veranstaltungsort und Treffpunkt im Dorfzentrum. Den ersten Preis gewannen ATP architekten und ingenieure (Innsbruck) mit ihrem Entwurf eines trapezförmigen Baus, der rund 745 Quadratmeter Fläche, eine Bühne und einen vorgelagerten Festplatz bietet. Der neue Musikpavillon positioniert sich als neuer Knotenpunkt zwischen Kirche, Dorfstraße und denkmalgeschütztem Friedhofsgelände mit Kapelle. Konstruktionsweise und Materialität – Holz auf Stein – entsprechen der regionalen Bautradition.
Dem Grundstück in Hanglage mit historischer Steinmauer zum begrünten Freiraum des nicht mehr genutzten Friedhofs hin wurde eine offene Treppenanlage mit Sitzstufen hinzugefügt. Eine weitere Treppe entlang des massiven, großenteils im Hang verschwindenden Sockelgeschosses verbindet auf der unteren Straßenebene den kleinen Vorplatz mit dem oben gelegenen Festplatz. Im Untergeschoss sind die Proben- und Vereinsräume mit Küche und Ausschank untergebracht.
Über dem Sockel, der in den großen ebenen Festplatz übergeht, platzierten die Architekt*innen einen zur Kirche hin offenen, aus Holz konstruierten Aufbau mit flach gefaltetem Giebeldach. Form und Materialität zitieren sowohl die traditionellen Satteldächer des Dorfes als auch die Holzschindeldeckung des Kirchendachs. Außen wurde der Pavillon mit einer bewitterten, sägerauen und in verschiedenen Grauabstufungen lasierten Fichtenschalung verkleidet. Aus Gründen der Akustik öffnet sich der mit schmalen Lärchenbrettern ausgekleidete Bühnenraum zum Platz. Bei schlechtem Wetter bieten zwei rautenförmige, mechanisch ausfahrbare Segel eine schützende Überdachung. (uav)
Fotos: Tom Bause
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