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07.09.2022

Nicht noch mehr Dinge

Frankfurt RheinMain will World Design Capital 2026 werden


Vor zwei Jahren war es das französische Lille, in diesem Jahr machte Valencia mit einem Pavillon von sich reden, 2024 wird es die US-amerikanisch-mexikanische Grenzregion San Diego-Tijuana sein: World Design Capital. Das Städte- und Designförderprojekt der in Québec ansässigen World Design Organization gibt es seit 2008. Nun nimmt die Region Frankfurt RheinMain den langen Bewerbungsprozess in Angriff. Mit dem Motto „Design for Democracy. Atmospheres for a better life“ bewirbt sie sich um den Titel „World Design Capital 2026“.

Bis 23. Oktober 2022 schicken die Initiatoren dafür zunächst einen Werkstattwagen auf Tour, der an zwanzig Stationen Halt macht. Vor Ort soll es Programm sowie Workshops mit jungen Designer*innen und Schüler*innen geben. Am Donnerstag, 8. September um 18 Uhr wird die Tour auf dem Stadthof in Offenbach mit Getränken und hessischen Stullen eröffnet. Dabei sprechen auch die Vertreter*innen des Initiatorenteams: Offenbachs Oberbürgermeister Felix Schwenke (SPD), Frankfurts Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD), die Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain Karin Wolff sowie Bewerbungsleiter Matthias Wagner K, Direktor des Museums Angewandte Kunst.

Der Werkstattwagen wird unter anderem in Darmstadt (13.–15. September), Wiesbaden (27.–29. September), Frankfurt am Main (3.–5. Oktober), Hofheim am Taunus (13.–14. Oktober) und auf der Frankfurter Buchmesse (21.–23. Oktober) Station machen. Im Wagen ist eine interaktive Ausstellung zum Demokratiebegriff in Zusammenhang mit Gestaltung zu sehen. Die Beteiligungsformate, die sich auch der historischen Entwicklung und dem Zusammenhang von Design und der Region widmen, sind in 36 Sprachen grafisch aufbereitet. Die Tour hat zum Ziel, Demokratie erlebbar als auch erfahrbar zu machen und vor allem zu zeigen, dass und wie sie gestaltet werden kann.

In Wagners Statement zur Bewerbung heißt es: „Wir bewerben uns nicht um diesen Titel, um uns damit zu schmücken. Vielmehr wollen wir die Bewerbung zum Anlass nehmen, eine Bewegung für eine demokratische Kultur der Freiheit und ein besseres Leben zu organisieren. Denn was wir für ein besseres Leben ganz bestimmt nicht brauchen, sind noch mehr Dinge. Immer neue Produkte zu entwerfen, bringt uns einander nicht näher. Atmosphären zu gestalten, das muss sich das Design jetzt zur Aufgabe machen.“

Vielleicht wird die Region Frankfurt/Rhein-Main mit dieser Grundhaltung weiter kommen als mit der Initiative für eine IBA, die vor einigen Jahren begraben wurde. Ob die Bewerbung auf internationalem Parkett erfolgreich ist, entscheidet sich im kommenden Jahr. Die Bewerbungsphase läuft bis März 2023, im November wird über die Titelvergabe entschieden. (fm)


Zum Thema:

designfrm.de


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