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07.09.2022
Das Gleiche in Grün
Dante II in München von Florian Nagler Architekten
Mit Mies van der Rohe dekretierte sogar einer der Großmeister der Moderne, dass man sich nicht jeden Montagmorgen eine neue Architektur auszudenken brauche. Von der nämlichen Überzeugung kündet das Projekt Dante II, das bereits im vergangenen Jahr nach Plänen von Florian Nagler Architekten fertiggestellt wurde. Dabei erscheint die Auffassung, wonach man „nicht bei jedem Bauvorhaben alles neu erfinden“ müsse, gerade angesichts der drängenden Wohnungsfrage verständlich – und die verlangt nicht zuletzt in München nach zügigen Antworten. Nur folgerichtig also, dass sich die Architekt*innen in ihrem Entwurf zahlreicher Lösungen bedienen, die sich bereits am Vorgängerbau bewähren konnten.
Der östlich des Dante-Freibads gelegene Parkplatz war 2016 mit einem viergeschossigen Wohnriegel überbaut worden. Da der Baukörper mit der blauen Holzfassade auf pilotis ruht, konnten fast alle Stellflächen erhalten bleiben, ohne dass zusätzliche Areale versiegelt werden mussten. Entsprechend ruht auch der Neubau, der sich über einem noch größeren Parkplatz auf der Westseite des Bads erhebt, auf Stahlbetonstützen samt Unterzügen. Hingegen sind die Wohnungen, die oberhalb der Parkebene entstanden, als Holzrahmenkonstruktion ausgeführt. Durch den abermaligen Einsatz weitgehend vorgefertigter Wand-, Boden- und Deckenelemente sowie die Montage vorinstallierter Bäder konnten nicht nur die Kosten gesenkt werden. Auch die Bauzeit ließ sich auf diese Weise auf anderthalb Jahre begrenzen.
Dem Zuschnitt des Grundstücks ist allerdings geschuldet, dass sich die 144 Einheiten des nun grün gehaltenen Wohnbaus nicht wie im Vorgängerbau linear aneinanderreihen, sondern einen trapezoiden Hof umschließen. Die Stellflächen laufen unter dem Gebäude hindurch, sodass auch dieser Hof vorangig als Parkplatz dient. Ungleich vielfältiger als beim gegenüberliegenden Erstling nimmt sich zudem das Wohnraumangebot des Neubaus aus, der wiederum für die kommunale GEWOFAG entstanden ist. Galt es bei der Planung des Vorgängers vor allem, Unterkünfte für Geflüchtete und Wohnungslose zu schaffen, wird durch eine typologische Vielfalt, die von Einraumappartments bis zu Einheiten reicht, die nicht weniger als fünf Zimmer aufweisen, ganz gezielt eine heterogene Bewohnerschaft adressiert. Auch der Rückgriff auf erprobte Lösungen schließt also Veränderungen nicht aus. (ree)
Fotos: Stefan Müller-Naumann
Der östlich des Dante-Freibads gelegene Parkplatz war 2016 mit einem viergeschossigen Wohnriegel überbaut worden. Da der Baukörper mit der blauen Holzfassade auf pilotis ruht, konnten fast alle Stellflächen erhalten bleiben, ohne dass zusätzliche Areale versiegelt werden mussten. Entsprechend ruht auch der Neubau, der sich über einem noch größeren Parkplatz auf der Westseite des Bads erhebt, auf Stahlbetonstützen samt Unterzügen. Hingegen sind die Wohnungen, die oberhalb der Parkebene entstanden, als Holzrahmenkonstruktion ausgeführt. Durch den abermaligen Einsatz weitgehend vorgefertigter Wand-, Boden- und Deckenelemente sowie die Montage vorinstallierter Bäder konnten nicht nur die Kosten gesenkt werden. Auch die Bauzeit ließ sich auf diese Weise auf anderthalb Jahre begrenzen.
Dem Zuschnitt des Grundstücks ist allerdings geschuldet, dass sich die 144 Einheiten des nun grün gehaltenen Wohnbaus nicht wie im Vorgängerbau linear aneinanderreihen, sondern einen trapezoiden Hof umschließen. Die Stellflächen laufen unter dem Gebäude hindurch, sodass auch dieser Hof vorangig als Parkplatz dient. Ungleich vielfältiger als beim gegenüberliegenden Erstling nimmt sich zudem das Wohnraumangebot des Neubaus aus, der wiederum für die kommunale GEWOFAG entstanden ist. Galt es bei der Planung des Vorgängers vor allem, Unterkünfte für Geflüchtete und Wohnungslose zu schaffen, wird durch eine typologische Vielfalt, die von Einraumappartments bis zu Einheiten reicht, die nicht weniger als fünf Zimmer aufweisen, ganz gezielt eine heterogene Bewohnerschaft adressiert. Auch der Rückgriff auf erprobte Lösungen schließt also Veränderungen nicht aus. (ree)
Fotos: Stefan Müller-Naumann
Zum Thema:
Baunetzwoche #584 Low Tech diskutierte Florian Naglers Arbeit als wegweisendes Beispiel des einfachen Bauens und stellte sie neben Projekte von Baumschlager Eberle, ZRS und Roger Boltshauser.
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