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05.09.2022
Oberhalb der Mittelklasse
Wohnhauserweiterung von Architensions auf Long Island
Entlang der von Wasserarmen durchzogenen Südküste Long Islands reihen sich die sogenannten Towns aneinander: Stadtgemeinden, die zu großen Teilen aus weiten Einfamilienhaus-Teppichen bestehen. Eine davon ist Babylon, rund 40 Kilometer westlich von Manhattan gelegen. Hier entstand zwischen 2018 und 2022 ein Umbau mit ungewöhnlicher Erweiterung des typischen kompakten Vorstadthauses. Architensions (New York/Rom) entwarfen für eine private Bauherrschaft ein Haus auf dem Haus.
Bei dem bestehenden Objekt handelt es sich in seiner Grundstruktur um den Ranchhouse-Typ mit Holzrahmenkonstruktion, kleinen Fenstern, engem Grundriss und dekorativen Anleihen an den viktorianischen Stil. Die Architekt*innen analysierten die architektonischen Elemente des Viertels – Fenster, Veranden, Dächer, Anbauten – und setzten sie zu einem extrovertierten „Remix“ neu zusammen, um durch Bezüge sowie Brüche ein „Nebeneinander von Vergangenheit und Gegenwart“ sichtbar zu machen. Das hinzugefügte, überstehende Volumen hebt sich deutlich vom ursprünglich eingeschossigen Gebäude ab. Eine dicke Putzschicht in Dunkelgrau und Rosa, im oberen, leicht gerundeten Terrassenbereich abgesetzt mit glatten, rechteckigen Keramikfliesen in Hellrosa, kontrastiert mit der hellgrauen Vinylverkleidung des Bestandsbaus.
Im Inneren wurde das eher kleinteilige Erdgeschoss über eine zylindrisch geformte Treppe mit dem darüber liegenden Anbau verbunden, so dass rund 140 Quadratmeter Wohnfläche entstanden. Fließende Grundrisse und große Fenster im Obergeschoss machen das gesamte Haus durchlässiger zum hinteren Hofbereich und auch offener zu den Häusern der Nachbarschaft. Die Architekt*innen wollen – so ist zu lesen – die traditionellen Vorstellungen von Privatsphäre in Frage stellen. So liegt – wie bereits bei ihrem Indoor-Spielplatz – dem Entwurf ein ausführlich beschriebener programmatischer Ansatz zugrunde. In Babylon setzt dieser sich mit der Kulturgeschichte der amerikanischen Vorstadtsiedlung und der Typologie des auf Repräsentation ausgerichteten Mittelklasse-Hauses auseinander. (uav)
Fotos: Michael Vahrenwald
Bei dem bestehenden Objekt handelt es sich in seiner Grundstruktur um den Ranchhouse-Typ mit Holzrahmenkonstruktion, kleinen Fenstern, engem Grundriss und dekorativen Anleihen an den viktorianischen Stil. Die Architekt*innen analysierten die architektonischen Elemente des Viertels – Fenster, Veranden, Dächer, Anbauten – und setzten sie zu einem extrovertierten „Remix“ neu zusammen, um durch Bezüge sowie Brüche ein „Nebeneinander von Vergangenheit und Gegenwart“ sichtbar zu machen. Das hinzugefügte, überstehende Volumen hebt sich deutlich vom ursprünglich eingeschossigen Gebäude ab. Eine dicke Putzschicht in Dunkelgrau und Rosa, im oberen, leicht gerundeten Terrassenbereich abgesetzt mit glatten, rechteckigen Keramikfliesen in Hellrosa, kontrastiert mit der hellgrauen Vinylverkleidung des Bestandsbaus.
Im Inneren wurde das eher kleinteilige Erdgeschoss über eine zylindrisch geformte Treppe mit dem darüber liegenden Anbau verbunden, so dass rund 140 Quadratmeter Wohnfläche entstanden. Fließende Grundrisse und große Fenster im Obergeschoss machen das gesamte Haus durchlässiger zum hinteren Hofbereich und auch offener zu den Häusern der Nachbarschaft. Die Architekt*innen wollen – so ist zu lesen – die traditionellen Vorstellungen von Privatsphäre in Frage stellen. So liegt – wie bereits bei ihrem Indoor-Spielplatz – dem Entwurf ein ausführlich beschriebener programmatischer Ansatz zugrunde. In Babylon setzt dieser sich mit der Kulturgeschichte der amerikanischen Vorstadtsiedlung und der Typologie des auf Repräsentation ausgerichteten Mittelklasse-Hauses auseinander. (uav)
Fotos: Michael Vahrenwald
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