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24.08.2022
Hirsche sichten in Den Haag
Powerhouse Company und DELVA planen Besucherzentrum
„Wir wollten einen Eingang schaffen, der nicht nur ein Gebäude, sondern eine Landschaft ist.” Mit dieser Einordnung beschreibt Landschaftsarchitekt Steven Delva seinen Entwurf für das Koekamp – ein ehemaliges Jagdgebiet und heutiger Wildpark nahe des Haagse Bos, dem 'Wald von Den Haag'. Sein Amsterdamer Büro DELVA Landscape Architecture Urbanism plant dort in Zusammenarbeit mit Powerhouse Company (Rotterdam) ein Besucher*innenzentrum als Tor zum Stadtwald. Bis 2024 soll der Entwurf realisiert werden.
Der Haagse Bos erstreckt sich rechteckig auf rund 100 Hektar vom alten Zentrum im Südwesten bis zur östlichen Gemeinde Wassenaar und reicht wie ein grüner Arm in die Stadt. Der Wildpark Koekamp bildet historisch dessen ersten Abschnitt zusammen mit dem Malieveld, das als riesige Rasenfläche in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof für Veranstaltungen und Märkte genutzt wird. Das Koekamp war im Mittelalter das Jagdrevier der Grafen von Holland und erhielt seinen Namen in Anlehnung an die Rinder, die dort weideten. Später wurde es durch die Ansiedlung von Hirschen in einen Wildpark umgewandelt und im 19. Jahrhundert von Jan David Zocher im englischen Landhausstil umgestaltet. Der Waldpark mit Wasserflächen und Wildbeständen blieb bis heute erhalten.
Das Besucher*innenzentrum soll dort zukünftig Menschen einladen, diese Grünräume zu entdecken und sich durch den Stadtwald sogar bis an die Küste vor Den Haag und den Nationalpark Hollandse Duinen zu bewegen. Die Architekt*innen planten dazu als Eingangssituation drei Gebäude, die sie zwischen dem alten Baumbestand platzieren. Sie sind durch ein dreiflügeliges Satteldach verbunden und bilden in der Mitte kreisförmig einen Hof aus, der als informeller Treffpunkt dient.
Zwei öffentliche Abschnitte werden nördlich ein Restaurant und im südlichen Flügel ein Informationszentrum beherbergen, in dem sich Besucher*innen über die Geschichte der umgebenden Landschaft unterrichten können. Im dritten Teil befinden sich die Büros der Forstverwaltung. Ergänzend dazu befinden sich Workshopräume in einer alten nahegelegenen Remise. Hier sollen Interessierte die Möglichkeit erhalten, die Arbeit von Förster*innen kennenzulernen.
Die Visualisierungen zeigen, dass die Giebelwände der Gebäude überwiegend in Glas ausgeführt werden sollen, die Seitenwände bestehen aus Holz. Das Verhältnis dieser beiden Materialien von jeweils 50 Prozent soll laut Projektbeschreibung für eine optimale Energieeffizienz sorgen. Die drei Flügel sind außerdem durch eine Holzterrasse verbunden, die das Ensemble wie ein Plateau von der Umgebung abhebt. Durchzogen wird das Zentrum von schleifenartigen Wegen. Sie sollen die organischen Pfade aufgreifen, die für die Arbeiten von Jan David Zocher charakteristisch waren. (sas)
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