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05.08.2022

Tor zum Sonnwendviertel

Wohnhochhaus in Wien von Delugan Meissl


Das Sonnwendviertel befindet sich im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten, der mit seinen rund 200.000 Einwohner*innen der bevölkerungsreichste der österreichischen Hauptstadt ist. Bereits 2004 wurde ein Masterplan für das etwa 34 Hektar große Viertel in der Nähe des 2014 eröffneten neuen Hauptbahnhofs vorgelegt. Bis 2025 soll Favoriten um 13.000 Einwohner*innen wachsen. Bei den bereits fertiggestellten Wohnbauten handelt es sich um geförderten ebenso wie frei finanzierten Wohnungsbau – darunter ein Baugruppenprojekt von Michael Wallraff, ein gemischt genutztes Quartiershaus von feld72 und ein Geschosswohnungsbau von StudioVlayStreeruwitz.

Auf einem dreieckigen Grundstück ist nun ein weiteres Gebäude mit Mietwohnungen entstanden. Entworfen wurde das 19-geschossige Haus mit dem Namen The Metropolitan vom ortsansässigen Büro Delugan Meissl Associates Architects. Direkt südöstlich des Hauptbahnhofs gelegen, markiert es den Eingang zum neuen Stadtquartier, was den Entwickler AIREF Metropolitan Living dazu veranlasste, dem im letzten Jahr fertiggestellten Gebäude den wohlklingenden Beinamen „Tor zum Sonnwendviertel“ zu geben. Im Norden liegen die Gleisanlagen, im Westen die Karl-Popper-Straße. Hier befindet sich auch der neue Bahnhofsvorplatz, der zwischen Neubau und Bahnhof vermittelt. Südlich des Hauses wurde ein weiterer kleiner Platz angelegt, der einen Außenraum für die Geschäftsflächen im Erdgeschoss bietet.

Delugan Meissl, die in den letzten Jahren etwa den Botanischen Garten in Taiyuan oder ein Wohngewächshaus in Bremen entworfen haben, verleihen dem Baukörper durch unregelmäßig angeordnete, auskragende Scheibenelemente eine gewisse Dynamik. Prägend für die den Gleisen zugewandten Flächen sind Balkone mit einer dreieckigen Grundfläche, deren Form laut Architekt*innen den Lichteintrag verbessern und zugleich direkte Einblicke in die Wohnungen verhindern soll. In Richtung Karl-Popper-Straße bestimmen vertikal und horizontal angeordnete Wand- und Bodenelemente das Fassadenbild.

In den 19 Obergeschossen brachten Delugan Meissl insgesamt 370 Mietwohnungen unter, die über Flächen von 30 bis 80 Quadratmeter verfügen. Die Erschließung der Wohnungen erfolgt über einen Mittelgang. Ein großer Teil besitzt einen offenen Grundriss mit mittig gelegenem Küchen- und Badbereich, der die Wohnungen zoniert. In den drei Obergeschossen liegen bahnseitig Gemeinschafts- und Fitnessräume. Eine Außenterrasse ermöglicht das Training im Freien. Die Dachterrasse bietet einen windgeschützten Blick auf die Innenstadt. (dsm)

Fotos: Christian Pichlkastner


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

Delugan Meissl Associated Architects


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