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09.11.2000
Kontemplativ
Kapelle der Versöhnung auf dem Berliner Mauerstreifen eingeweiht
In der Bernauer Straße in Berlin ist am 9. November 2000 die Kapelle der Versöhnung mit einem Festgottesdienst eingeweiht worden. Der von den Berliner Architekten Reitermann und Sassenroth geplante Bau befindet sich auf dem Grundstück der ehemaligen Versöhnungskirche, die aufgrund ihrer Lage im ehemaligen "Todesstreifen" der Berliner Mauer 1985 von der DDR gesprengt wurde.
Die Architekten wollten mit ihrem Entwurf keinen Mehrzweckraum sondern einen "ganz speziellen, sakralen Raum zur Kontemplation und dem gemeinschaftlichen Feiern von Gottesdiensten" schaffen. Sie haben ihren Kirchenbau im hinteren Grundstückbereich und deutlich neben dem Standort der alten Versöhnungskirche positioniert. Das Gebäude setzt sich aus zwei übergeordneten Elementen zusammen: einen inneren Lehmkörper und einen äußeren umschließenden Holzkörper. Der ovale Innenraum erhält seine verschiedenen Schwerpunkte durch die Elemente Chor, Hauptschiff und Vorhalle. Die Schwere der monolithischen Wand soll die Konzentration, die von der besonderen Geometrie des Raumes ausgeht, unterstützen. Um diesen elliptischen Kern spannt sich eine zweite Schale, die einen ringförmigen Raum formuliert. Diese Übergangszone verbindet den Sakralraum mit dem Außenraum und dient sowohl als offene Vorhalle als auch als geschlossener Wandelgang. Diese Außenhaut ist als Holzkonstruktion konzipiert, deren leichtes durchlässiges Stabwerk die schweren Lehmwände im Innern kontrapunktieren soll. In dem Kirchenraum werden rund hundert Menschen Platz finden.
Eine Innenraumaufnahme ist als Zoom-Bild hinterlegt.
Weitere Informationen zur Kapelle der Versöhnung finden Sie in der BauNetz-Meldung vom 9. November 1999 anlässlich des Richtfestes und in der BauNetz-Meldung vom 25. Mai 1999 zur Grundsteinlegung.
Fotos: Christian Jungeblodt, Berlin
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