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23.03.2022
Sport in der Altstadt
TNA und Serge Roux Architectes in Dole
Erst vor sechs Jahren fusionierten die Weinlandschaft Burgund und das „Sibirien Frankreichs“ Franche-Comté zur Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie ist flächenmäßig die fünftgrößte, der Bevölkerungszahl nach jedoch die drittkleinste Region Frankreichs. Zwischen ihrer Hauptstadt Dijon und Besançon, in unmittelbarer Nähe zum Fluss Le Doubs, liegt die Stadt Dole. Im historischen Zentrum mit Bestand aus dem 18. Jahrhundert schuf die Stadt in den letzten Jahren zahlreiche neue Freizeit- und Sportareale für Schulen und die Öffentlichkeit.
Auf den Sockel des ehemaligen Sportzentrums Espace Barberousse und anstelle eines Jugend- und Kulturhauses errichteten TNA Architectes (Paris) und Serge Roux Architectes (Dole) im Auftrag des ortsansässigen Gemeindeverbandes Communauté d’Agglomération du Grand Dole den Komplex Espace Pierre Talagrand. Insgesamt 25 Millionen Euro flossen in das Umbau- und Erweiterungsprojekt.
Auf rund 10.000 Quadratmetern und vier Etagen erstrecken sich nun die Räumlichkeiten des neuen Sportzentrums. Jedem Stockwerk ist eine Funktion zugeordnet: Auf der Gartenebene befindet sich die Wasserwelt mit Wellnessbereich sowie zwei Freizeit- und zwei Sportbecken, die zum Bestand gehörten und saniert wurden. Das Erdgeschoss dient als Empfang, in das Untergeschoss sind die Technikanlagen untergebracht. Im ersten Obergeschoss gibt es Trainingsräume wie ein Dōjō für japanische Kampfkünste oder eine Kletterhalle, während sich im oberen Gebäudebereich Räume für Veranstaltungen befinden. Von hier aus gelangen Besucher*innen zu den Tribünen der Ehrensporthalle sowie in den Mehrzweckraum für Gymnastik- und Yogakurse, in dem auch Empfänge stattfinden können.
Neben den Becken erhielten die Planer*innen auch die Bodenplatte der Sporthalle, auf der neue Tribünen errichtet wurden. Ebenso erhalten wurde das Fresko des Künstlers Victor Vasarely, das zuvor die Fassade des Jugend- und Kulturhauses zierte und sich nun restauriert im Foyer wiederfindet. Die neue Fassade ist mit Burgunder Kalksteinplatten bekleidet, die aus der Region stammen. In den oberen Geschossen kamen Stahlblechplatten zum Einsatz.
Im Rahmen des Vorhabens wurde auch eine kleine Turnhalle, die vormalig im Inneren des Blocks situiert war, abgerissen, sodass eine 14.000 Quadratmeter umfassende Freifläche mit Parkplätzen und Außenanlagen entstehen konnte. Die große, an den Block angrenzende Reithalle Manège de Brack ließ die Stadt im Zuge dessen ebenfalls zu einer Sporthalle umfunktionieren. Der alte Turnhallen-Boden ist dabei von der kleinen in die große Halle umgezogen und konnte somit erhalten werden. (tp)
Fotos: Paul Kozlowski
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Natursteinplatten aus der Region an der Fassade des neuen Sportzentrums
Der Komplex wurde anstelle des alten Gebäudes im historischen Zentrum von Dole errichtet.
Vom ehemaligen Espace Barberousse sind zwei Becken und die Bodenplatte erhalten.
Ebenfalls blieb das Fresko des Künstlers Victor Vasarely stehen, das früher an der Fassade eines Kultur- und nun im Foyer des Sportzentrums zu sehen ist.
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