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16.03.2022

Wohnen am Hang

Michael Meier und Marius Hug Architekten in Zürich


Mitte der 1940er Jahre entstand die Siedlung Bellariapark nordwestlich des Zürichsees. Sie wurde damals von den Architekten Werner Frey und Oskar Becherer geplant und bestand aus acht im Zeilenbau errichteten Wohnhäusern. Zum Zürichsee ausgerichtet, lagen sie eingebettet in die umgebende Landschaft. Diese gehörte zur Parkanlage einer um 1900 erbauten Villa, die für die Siedlung abgerissen worden war. Für die Landschaftsplanung zeichnete Gustav Ammann verantwortlich, der einen Großteil des Baumbestandes und die Wegführung erhalten ließ.
 
Bereits 2009 intendierte der Versicherer Helvetia, in dessen Bestand sich die Siedlung befand, die Gebäude zugunsten einer Neubebauung abzureißen. Die zunächst als Hochhäuser geplanten Neubauten wurden allerdings nach Gegenwind aus der Bevölkerung und nach Ablehnung durch die Bausektion der Stadt Zürich verworfen. Stattdessen initiierte man 2014 einen zweistufigen Studienauftrag für einen Ersatzneubau der Siedlungshäuser, der ein Jahr später zugunsten Michael Meier und Marius Hug Architekten (Zürich) entschieden wurde.
 
Das 2021 fertiggestellte Projekt Bellariarain umfasst nun ebenfalls acht Gebäude mit einer Geschossfläche von 26.149 Quadratmetern auf einem rund 18.000 Quadratmeter großen Hanggrundstück. Für die Landschaftsplanung zeichnen manoa (Meilen) verantwortlich. Vier Punkthäuser liegen hangabwärts, verfügen über je vier Geschosse und sind leicht zueinander gedreht. Die vier größeren Bauten oberhalb und sind als fünfgeschossige Doppelhäuser ausgebildet.

Insgesamt sind in den Häusern 172 Mietwohnungen entstanden, die über 2,5 und 4,5 Zimmern verfügen. Die Gebäudekosten für das Projekt beliefen sich dabei auf circa 63 Millionen Schweizer Franken. Alle Baukörper zeichnen sich durch zahlreiche Rücksprünge aus. Zum einen finden sich in den entstandenen Nischen nach Süden und zum Zürichsee ausgerichtete Balkone, zum anderen ermöglichen die Rücksprünge unterschiedliche Wohnungsgrundrisse.

Die Fassade der Bauten wird von vertikal ausgerichteten, glänzenden und dunklen Keramikfliesen sowie durch die Bodenplatten aus Beton strukturiert, während gewölbte weiße Fliesen die Säulen in den Eingangsbereichen der Wohnhäuser bekleiden. Die Sichtbetonoberflächen finden sich ebenfalls in den reduziert gehaltenen Wohnräumen wieder, die über raumhohe Fenster belichtet werden. (sla)

Fotos: Roman Keller, Markus Bertschi


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