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11.03.2022
Scheunenwohnen
Alberich-Rodriguez Arquitectos in Zentralspanien
In dem kleinen Ort Castillejo de Mesleón nordwestlich der Gebirgskette Sierra de Guadarrama in Zentralspanien leben nur 120 Einwohner. Das Klima hier ist recht rau. Inmitten der trockenen, von Sträuchern und niedrigen Bäumen geprägten Landschaft haben Alberich-Rodríguez Arquitectos (Madrid) für einen privaten Bauherren ein Wohnhaus entworfen. Entstanden ist ein kompakter Bau mit Giebeldach über rechteckigem Grundriss, umgeben von einer über dem Boden schwebenden Terrasse.
Die Architekt*innen schreiben, dass ihnen als Inspirationsquelle für das Projekt die lokale Architektur landwirtschaftlicher Bauten diente. Damit reiht sich der Entwurf in die zahlreichen Beispiele der vergangenen Jahre ein, die sich ebenfalls dieser Typologie als Vorbild bedienen. Vergleichbare Wohnhäuser finden sich etwa in England oder in Island, aber auch für andere Nutzungen kommt die der Scheune nachempfundene Architektur scheinbar nicht aus der Mode.
Wegen der rauen Witterungsverhältnisse entwarfen Alberich-Rodríguez einen robusten Baukörper, den sie mit verzinktem, anthrazitfarbenem Wellblech verkleideten. Die Außenhülle lässt sich auf drei Seiten komplett verschließen. An der vierten Seite, die nach Süden hin ausgerichtet ist, schützt ein weit auskragendes Dach vor Wind und Wetter. Die mit Kunstholz verkleidete Außenterrasse wird von einer leichten Metallstruktur getragen.
Im Inneren verteilten die Architekt*innen die Wohnräume über zwei Etagen auf insgesamt 174 Quadratmetern. Im Erdgeschoss befindet sich ein großer Wohn- und Essbereich mit offener Küche, der durch das weit auskragende Dach einen fließenden Übergang zur Terrasse bildet. Im Obergeschoss wurden zwei Schlafzimmer, ein großzügiges Bad sowie eine Terrasse angelegt. Eine Besonderheit ist hier das flexible Raumgefüge: Schiebewände ermöglichen die Verbindung von Schlafzimmer, Bad und Terrasse.
Das Projekt ist noch nicht abgeschlossen: Man plane einen weiteren Bau, der das eigentliche Hauptgebäude sei, so die Architekt*innen. Das bis dato fertiggestellte Haus solle dann künftig als Atelier dienen. Zu dem großen Grundstück gehöre außerdem ein Eisenbahnwaggon, der zu einem Gästezimmer umgebaut werde. (dsm)
Fotos: Imagen Subliminal
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