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18.02.2022
Zwischen Schafen und Weite
Ferienhaus an der Ostsee von Atelier Sunder-Plassmann
Im östlichen Schleswig-Holstein, zwischen Schlei und Ostsee, liegt nahe der Stadt Kappeln und inmitten von Weideflächen der Bio-Hof Ahmen, der sich auf die Herstellung von Schafskäse aus Rohmilch spezialisiert hat. Nun können zwischen Schafstall und grünen Wiesen auch Feriengäste übernachten: Der Berliner Architekt Malte Sunder-Plassmann hat auf dem Gelände der von seinen Eltern betriebenen Käserei ein Minihaus aus Glas entworfen, das mit unprätentiöser Leichtigkeit daherkommt. Es ist das erste Projekt seines Büros Atelier Sunder-Plassmann, nicht zu verwechseln mit dem ebenfalls in Berlin und Kappeln ansässigen, familiär verwandten Büro von Sunder-Plassmann Architekten.
Die rechteckige Hofanlage mit üppigem Baumbestand wird von einem denkmalgeschützen Reetdachhaus dominiert, der Blick schweift weit in die offene Landschaft. Ihm sei es darum gegangen, mit dem Neubau diesen Genius Loci zu spiegeln und ihm zugleich eine eigenständige, zeitgemäße Architektursprache zu geben, erklärt Malte Sunder-Plassmann. Dabei waren ihm Klassiker der Moderne wie das Glass House von Philip Johnson und das Farnsworth House von Mies van der Rohe ein Vorbild. Zugleich lehnt sich das Ferienhaus formal an die ortstypischen „Drempelscheunen“ an und bildet die unmittelbare Erweiterung der freistehenden Dachkonstruktion des Schafstalls. Diesem fügte der Architekt östlich ein fünftes Dach hinzu und setzte darunter eine leicht erhöhte, vollständig verglaste Plattform.
Im Osten vorgelagert ist eine Terrasse, die im Sommer als Erweiterung des vier mal zehn Meter großen Innenraums dient. Von hier aus gelangt man durch eine großformatige Schiebetür in den Hauptraum mit einer lichten Höhe von 4,10 Meter, der durch ein eingestelltes Möbelelement subtil in drei Bereiche unterteilt wird. Gegessen wird im südlichen Teil, in den ganztägig Sonne fällt. Der nördliche Abschnitt mit Abendsonne bildet den Wohnbereich. Im Zentrum des Raums integriert das Schrankmöbel den Nassbereich und separiert das Bad von der freistehenden Küchenzeile.
In die beiden, an den Stall angrenzenden Schlafzimmer ließ Malte Plassmann zwei kojenartige Holzkuben in den Baukörper einschieben, die über große Glastüren mit dem Hauptraum verbunden sind. Lichtdurchlässige Vorhänge vor den Glaswänden sorgen im gesamten Innenbereich für mehr oder weniger Offenheit und Privatsphäre. Entstanden ist ein Tiny House, das vieles sein kann: minimalistischer Landsitz, gemütlicher Kokon, moderne Bühne, nächtliche Laterne oder wohnlicher Ausguck für die Schaf- und Wolkenbeobachtung. (da)
Fotos: Simon Schmalhorst
Die rechteckige Hofanlage mit üppigem Baumbestand wird von einem denkmalgeschützen Reetdachhaus dominiert, der Blick schweift weit in die offene Landschaft. Ihm sei es darum gegangen, mit dem Neubau diesen Genius Loci zu spiegeln und ihm zugleich eine eigenständige, zeitgemäße Architektursprache zu geben, erklärt Malte Sunder-Plassmann. Dabei waren ihm Klassiker der Moderne wie das Glass House von Philip Johnson und das Farnsworth House von Mies van der Rohe ein Vorbild. Zugleich lehnt sich das Ferienhaus formal an die ortstypischen „Drempelscheunen“ an und bildet die unmittelbare Erweiterung der freistehenden Dachkonstruktion des Schafstalls. Diesem fügte der Architekt östlich ein fünftes Dach hinzu und setzte darunter eine leicht erhöhte, vollständig verglaste Plattform.
Im Osten vorgelagert ist eine Terrasse, die im Sommer als Erweiterung des vier mal zehn Meter großen Innenraums dient. Von hier aus gelangt man durch eine großformatige Schiebetür in den Hauptraum mit einer lichten Höhe von 4,10 Meter, der durch ein eingestelltes Möbelelement subtil in drei Bereiche unterteilt wird. Gegessen wird im südlichen Teil, in den ganztägig Sonne fällt. Der nördliche Abschnitt mit Abendsonne bildet den Wohnbereich. Im Zentrum des Raums integriert das Schrankmöbel den Nassbereich und separiert das Bad von der freistehenden Küchenzeile.
In die beiden, an den Stall angrenzenden Schlafzimmer ließ Malte Plassmann zwei kojenartige Holzkuben in den Baukörper einschieben, die über große Glastüren mit dem Hauptraum verbunden sind. Lichtdurchlässige Vorhänge vor den Glaswänden sorgen im gesamten Innenbereich für mehr oder weniger Offenheit und Privatsphäre. Entstanden ist ein Tiny House, das vieles sein kann: minimalistischer Landsitz, gemütlicher Kokon, moderne Bühne, nächtliche Laterne oder wohnlicher Ausguck für die Schaf- und Wolkenbeobachtung. (da)
Fotos: Simon Schmalhorst
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