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27.01.2022
Wein zwischen Dächern und Seto-See
Kellerei und Restaurant in Japan von Sugawaradaisuke Architects
Die Setouchi-Region am Seto-Binnenmeer in Japan hat nicht nur das als Delikatesse geltende Kobe-Rind auf die kulinarische Weltkarte gebracht, sie hat auch eine lange Weintradition. Ihre reichhaltige Kulturlandschaft ist der Rahmen für das Projekt einer Weinkellerei und eines Restaurants von Sugawaradaisuke Architects (Tokio). Verortet an der Küste des Binnenmeers, in der Stadt Mihara in der Präfektur Hiroshima, besetzt das zweigeteilte Bauwerk das Gelände einer ehemaligen Werft, deren Fundamentumrisse in die landschaftliche Gestaltung übernommen wurden.
Das Projekt mit Namen Setouchi Jozojo versucht, die lokale Weinwirtschaft mit Esskultur und Naturerfahrung zu verbinden. Es stellt einen von zwei Neubauten vom gleichen Planungsteam dar, die entlang der Küstenstraße Route 185 zu finden sind. In der benachbarten Stadt Takehara entstand mit dem Takehara Shop eine Verkaufsstätte mit Veranstaltungsraum, die ebenso die örtliche Weinkultur für die Öffentlichkeit zugänglich machen will.
Der Entwurf für das Projekt in Mihara sieht einen zweigeteilten Baukörper vor. Der niedrigere, eingeschossige Teil wird von einer weitläufigen Dachfläche überspannt und beherbergt den Gastraum. Leicht versetzt schließt ein höherer Riegel mit klassischem Satteldach an, in dem sich eine moderne Anlage zur Weinproduktion befindet, und das bis auf ein schmales Oberlichtband fensterlos ist. Dieser Teil ragt in die Dachformation des Restaurants hinein und bildet an der Schnittstelle einen Durchgang zum wassernahen Landschaftsraum. Von hier aus lassen sich auch beide Gebäudeteile erschließen.
Allgegenwärtig sind die Konstruktionselemente, Dachuntersichten und Fassadenbekleidungen aus Holz. Innenseitig sind diese in heller Farbe naturbelassen, außen dominiert die dunkel geflammte Lattung, die sich umso mehr in die umgebende Wald- beziehungsweise Küstenlandschaft integriert. Die metallgedeckten Dachflächen wiederum bilden eine visuelle Brücke zu den vielen Dächern der Stadt Mihara im unmittelbaren Hintergrund.
Das beidseitig des Restaurants weit auskragende Dach überspannt sowohl den Durchgang als auch im Süden eine Freiluftterrasse. Auf dem Gelände sowie im Inneren finden sich zahlreiche Sitzmöglichkeiten. Die Gäste sollen schließlich den hiesig produzierten Wein an unterschiedlichsten Orten der Anlage mit unterschiedlichsten Eindrücken von Natur und Architektur verkosten können. (sab)
Fotos: Tomoyuki Kusunose, Daici Ano
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