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09.06.2009
Sakral am hohen Ufer
Neue Kirche in Polen
Ob auf die Kuppe eines Hügels gesetzt wie im thüringischen Goldlauter, ob an den Rand eines riesigen Getreidefeldes wie im brandenburgischen Alt-Placht oder aber zwischen zwei Wolkenkratzer wie in New York – oft ist es der besondere Ort, an dem Kirchen zu finden sind. Und das macht auch den Weg zu einem Kirchen-Neubau in Polen an einem hohen Flußufer mit Blick auf die Weichsel lohnenswert. Die Entwerfer von Beton (Warschau) haben dieses Kleinod geschaffen, das wir bei dezeen entdeckt haben.
Beton arbeiten nicht nur im Bereich der Architektur, es gibt auch Schnittstellen zur Grafik und Typografie, was den Entwurfsprozess entscheidend beeinflusst wie bei diesem Kirchenbau. Denn vor allem die Gestaltung der Holzstrukturen an der Fassade erinnern an grafische Muster.
Ungewöhlich ist nicht nur der Standort der Kirche, auch die Motivation ist eine besondere: Der Neubau ist nicht von der Kirche, sondern von einem privaten Bauherren in Auftrag gegeben worden. Das ist in Polen selten. Die Kirche steht in einem kleinen Dorf namens Tarnow und dient als Meditationsort für die örtliche Gemeinschaft. Der Bau, der fast ausschliesslich aus Holz besteht, ist fensterlos. Den einzigen Lichteinfall bietet eine Glaswand, die als Altarhintergrund dient.
Die Architekten: „Im Inneren finden die Besucher Ruhe, indem Sie durch die transparente Wand auf den Fluss und den fernen Horizont blicken. Das steile Holzdach verwandelt sich unmerklich in die Seitenwände, die aus dem gleichen Material sind.
Nun bleibt aber am Ende eine Frage ungeklärt: Warum gibt sich ein polnisches Büro den deutschen Namen eines Materials, das so gar nicht zu diesem Entwurf passt?
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