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17.12.2021
Kombilösung für Karlsruhe
U-Bahnstationen von Allmann Sattler Wappner und Ingo Maurer
Die Karlsruher Innenstadt wurde bisher nicht nur von der Einkaufsmeile entlang der Kaiserstraße sondern auch von den sie befahrenden Straßenbahnen definiert. Um das Zentrum der Fächerstadt fußgängerfreundlich zu gestalten und zudem ein effizienteres Verkehrsnetz aufzubauen, fiel mit einem Bürgerentscheid 2002 der Startschuss für den Stadtbahntunnel. Das unterirdische Bahnsystem soll zentrales Element der innerstädtischen Verkehrsanbindung werden. Diese umfasst neben den U-Bahnstationen auch einen noch im Bau befindlichen Autobahntunnel mit einer neuen, oberirdischen Straßenbahn entlang der Kriegsstraße – die sogenannte Kombilösung für Karlsruhe. Nach fast 12 Jahren Bauzeit belaufen sich die Gesamtkosten für das Projekt auf nun 1,5 Milliarden Euro.
2004 gewannen das Münchener Architekturbüro Allmann Sattler Wappner und der Designer Ingo Maurer den Wettbewerb für das Gestaltungskonzept der Karlsruher U-Bahn, am 11. Dezember 2021 wurde das Infrastrukturprojekt Stadtbahntunnel mit einer Bahnfahrt feierlich eröffnet und die insgesamt sieben Stationen der Öffentlichkeit präsentiert.
Alle sieben Stationen folgen einem zusammenhängenden Gestaltungsprinzip. Die Haltestellen – von denen auf den Bildern beispielhaft die Station Durlacher Tor / KIT-Campus Süd zu sehen ist – sind mit Betonwerksteinen auf dem Boden und der unteren Wandfläche sowie einer Trockenbaukonstruktion entlang der oberen Wandfläche und Decken ausgeführt. Damit entstand im Untergrund eine klare und helle Architektur, die nicht nur genügend Raum für das hohe Aufkommen an Reisenden, sondern auch für das vom 2019 verstorbenen Ingo Maurer entworfene komplexe Lichtsystem bietet: Entlang der gesamten Deckenflächen spannt sich ein orthogonales Netz durch die Haltestellen, das sich gestalterisch mit der Struktur der Oberleitungen verbindet.
Die fertiggestellte und behindertengerechte U-Bahn verläuft entlang der Ost-West-Achse südlich der Karlsruher Schlossanlage und endet im Westen mit der Anbindung ans Karlsruher KIT. Am zentralen Marktplatz zweigt die U-Bahn Richtung Süden ab. Die zentralen Fußgängerzonen werden durch das Projekt vom Bahnverkehr entlastet und können einer Zukunft als Boulevards entgegensehen. Der nun fertiggestellte Ausbau des neuen U-Bahnnetzes soll im Sommer 2022 mit einer vierzehnteiligen Keramik von Markus Lüpertz, der Genesis, vollendet werden. (sla)
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