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12.11.2021
Plug and Play in Texas
Brücke in Fort Worth von Volkan Alkanoglu
Der Begriff Plug and Play (PnP) stammt aus dem Bereich der Computertechnik und bedeutet so viel wie: Anschließen und Loslegen. Externe Geräte müssen also nicht groß installiert oder konfiguriert werden, sondern können sofort genutzt werden. Für seinen Entwurf der Fußgängerbrücke Drift in Fort Worth, Texas, bediente sich der Architekt Volkan Alkanoglu (Portland, Oregon) der gleichen Methode: Die aus Holz und Stahl gefertigte Brücke mit dem Namen „Drift“ wurde in einem Stück mit dem LKW transportiert und mit einem Kran direkt an Ort und Stelle gehoben.
Den Auftrag für die organisch geformte Brücke gab die Fort Worth Art Commission (FWPA) – eine gemeinnützige Organisation, die dem Stadtrat beratend zur Seite steht und die Beteiligung der Bürger an öffentlicher Kunst und der Gestaltung ihrer Stadt fördert. Alkanoglus Entwurf wurde unter drei Vorschlägen in der Endrunde ausgewählt. Die knapp 19 Meter lange Brücke überspannt einen kleinen Bach im Stadtviertel South Hill und verbindet die naturbelassenen Pfade des Trinity River Trail sowie die nahegelegenen Wohngebiete. Name und Form, die unweigerlich Assoziationen an Treibholz und Bootsarchitektur hervorrufen, nehmen klaren Bezug auf die unmittelbare Umgebung. Dazu passen auch die unregelmäßigen Wellen und Kurven an den Innenseiten der Brücke, die zum Sitzen oder Anlehnen einladen sollen.
Neben einem behutsamen Eingriff in die natürliche Umgebung legten die Auftraggeber*innen viel Wert darauf, die Kosten möglichst gering zu halten. Alkanoglu verwarf deshalb die anfängliche Idee, die Brücke ausschließlich aus Holz zu fertigen und entwickelte stattdessen zusammen mit einem Ingenieurteam eine Unterkonstruktion aus Stahl, die anschließend mit CNC-gefrästen Holzplanken verkleidet wurde. Laut Angaben des Architekten konnten die Kosten, auch dank des Plug and Play-Prinzips, auf 375.000 Dollar beschränkt werden. Schlanke Pfeiler tragen zur geringen Fläche des Brückenfundaments bei, ein Entwässerungssystem mit Steinschüttung reduziert den ökologischen Fußabdruck. (dsm)
Fotos: Jennifer Boomer, Peter Molick, Ignition Arts, Raymond Cervantes
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