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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-RIBA_National_Awards_2021_vergeben_7728863.html

20.09.2021

Aktuelle Britishness

RIBA National Awards 2021 vergeben


Nach dem jüngsten Stühlerücken im Kabinett des britischen Premiers Boris Johnson heißt der aktuelle Minister für Housing, Communities and Local Government nun Michael Gove. Unabhängig davon, was man vom berüchtigten Brexiteer Gove halten mag, lässt sich aus deutscher Perspektive doch etwas neidisch feststellen, dass der Wohnungsbau in Großbritannien im Namen eines Ministeriums prominent adressiert wird. Auf jeden Fall findet man unter den jüngst vergebenen RIBA National Awards wieder mehr Wohnhäuser als in früheren Jahren. Trotzdem überwiegen auch weiterhin institutionelle und kulturelle Bauaufgaben.

Von solchen Einschränkungen abgesehen zeigen die National Awards bei über 50 prämierten Projekte einen guten Querschnitt aktueller Britishness. Kleine Cottages zwischen grünen Hügeln gibt es, ein Jaguar-Entwicklungszentrum, Brücken und Besucherzentren für Burgen, Schlösser und Kathedralen – und natürlich eine Moschee. Klassische Büros wie Rogers Stirk Harbour & Partner, Grimshaw (für seinen Umbau in Bath) und David Chipperfield Architects sind auf der langen Liste vertreten.

Spannend ist natürlich der Blick auf jüngere Architekt*innen der Auswahl wie 6a architects in Milton Keynes und Carmody Groarke. Letztere haben es mit ihrer Hill House-Hülle und dem Windermere Museum sogar zu zwei Awards gebracht. Eine Ehre, die im Übrigen auch Peter Barber zuteil wurde, der zwei der wenigen Wohnungsbauprojekte beisteuerte. Aus der Gruppe prominenter internationaler Büros sind mit Grafton Architects (für ihr University Town House) und OMA (mit ihrer School of Science and Sport) ebenfalls zwei vertreten.

Der neue RIBA-Präsident Simon Allford, ebenfalls erst seit wenigen Wochen auf seinem Posten, legte in seinem Kommentar zu den Awards vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie einen besonderen Augenmerk auf gut gestaltete Bildungsbauten und die Bedeutung der Kultur. Letztere kommt für ihn nicht zuletzt in Gebäuden wie der neuen Heimstätte des National Ballet von Glenn Howells Architects zum Ausdruck.

Auch das Bauen im Bestand, wie es beispielsweise Hoskins Architects bei ihrer Erweiterung der Aberdeen Art Gallery zelebrieren, stellt für ihn angesichts des Klimawandels einen entscheidenden Trend dar. Schön auch, dass neben der eingangs erwähnten Moschee mit dem Kirchenschiff von Denizen Works noch ein weiteres ungewöhnliches, religiöses Projekt eine Auszeichnung bekam. (sb)


Zum Thema:

Die RIBA National Awards werden seit 1966 vergeben und bilden die Shortlist für den Stirling Prize. Daneben vergibt die RIBA zahlreiche weitere Awards wie beispielsweise kürzlich den Award for International Excellence.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

Hoskins Architects


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East: Cambridge Central Mosque von Marks Barfield Architects, Foto von Morley von Sternberg

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East: Imperial War Museums Paper Store in Duxford von Architype, Foto von Richard Ash

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East: Key Worker Housing in Eddington (Cambridge) von Stanton Williams, Foto von Jack Hobhouse

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