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03.08.2021
Bez + Kock gewinnen in Heidelberg
Wettbewerb für Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma entschieden
Anfang der 1990er Jahre wurde in Heidelberg das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma als Erinnerungs- und Begegnungsort eingerichtet. Es informiert nicht nur über die jahrhundertelange Kulturgeschichte der Sinti*zze und Roma*nja in Europa, sondern beherbergt auch die weltweit erste Dauerausstellung zum nationalsozialistischen Genozid – in Romanes als Porajmos bezeichnet – an der Minderheit. Die vom Zentralrat der Sinti und Roma getragene Einrichtung, die von Bund und dem Land Baden-Württemberg institutionell gefördert wird, ist in der Heidelberger Altstadt in einem denkmalgeschützten Kaufmannsgebäude aus dem 18. Jahrhundert beheimatet. Dieses soll nun im Rahmen der IBA Heidelberg saniert und um einen Neubau erweitert werden.
Dafür wurde im Februar 2020 ein nichtoffener, zweiphasiger Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Auswahlverfahren ausgelobt. In der ersten Runde waren 21 internationale Büros – sieben geladene und 14 ausgewählte – zur Beteiligung zugelassen, die acht besten nahmen an der finalen Phase teil. Die Jury unter Vorsitz des Architekten und Stadtplaners Markus Neppl (Köln/Karlsruhe) entschied Mitte Juli 2021 über die Preisverteilung. Den ersten Rang vor zwei dritten Plätzen konnte sich das Stuttgarter Büro bez + kock architekten sichern. Dotiert war er mit 41.000 Euro, für die Drittplatzierten gab es je 21.000 Euro sowie 10.500 Euro für die beiden Anerkennungen. Nach ihrem Wettbewerbsgewinn für ein Besucherzentrum in Berlin-Charlottenburg ist es für die Architekt*innen bereits der zweite Erfolg innerhalb weniger Wochen.
Hier die prämierten Büros im Überblick:
- 1. Preis: bez + kock architekten (Stuttgart)
- ein 3. Preis: Georg Scheel Wetzel Architekten (Berlin)
- ein 3. Preis: meck architekten (München)
- eine Anerkennung: Dasch Zürn + Partner, Stuttgart
- eine Anerkennung: Kadawittfeldarchitektur, Aachen
Der von bez + kock vorgeschlagene Baukörper mit großzügigem Entree gefiel der Jury aufgrund seiner klaren städtebaulichen Setzung und einer mit Volumensubtraktion arbeitenden Kubatur. Mit den dabei entstehenden, unterschiedlich hohen Gebäudekörpern passe sich der Bau schlüssig und zugleich selbstbewusst in sein Umfeld ein. „Das Verhältnis von geöffneten zu geschlossenen Bereichen entlang der Fassade überzeugt als wohlproportionierte und klar definierte Komposition“, heißt es weiter im Juryprotokoll. Als Material soll roter Sandstein aus der Region zum Einsatz kommen.
Kritische Anmerkungen gab es zur inneren Aufteilung des Gebäudes, genauer zur Positionierung der vertikalen Erschließungselemente und der Verortung eines vorgesehenen Ateliers. Auch das Potenzial des über zwei Geschosse reichenden Veranstaltungssals werde noch nicht ausgeschöpft. Nichtsdestotrotz empfahl das Preisgericht einstimmig die Realisierung des Entwurfs unter Berücksichtigung der formulierten Hinweise. (da)
Zum Thema:
Die prämierten Arbeiten werden auch auf der Webseite der IBA Heidelberg präsentiert.
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1. Preis: bez + kock architekten (Stuttgart)
Ein 3. Preis: Georg Scheel Wetzel Architekten (Berlin)
Ein 3. Preis: meck architekten (München)
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