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08.07.2021
Maritimes mit Bergblick
Museum in Songyang von Xu Tiantian
Für lange Zeit war die Region Songyang im Südosten Chinas wegen ihrer vielen Bergketten und der entsprechend kleinen, gewundenen Straßen hauptsächlich mit dem Boot zu erreichen. Gemütlich strömt der Songyin in einem breiten Tal nach Südosten und verbindet die Provinzhauptstadt Songyang über die Großstadt Lishui mit der Küstenmetropole Wenzhou. Seit dem 20. Jahrhundert spielt die Flussschifffahrt für Passagiere dank eines besser ausgebauten Straßennetzes eine immer kleinere Rolle. An ihre einstige Bedeutung soll nun ein Museum in Songyang erinnern. Der Entwurf für den Neubau stammt von der Architekten Xu Tiantian (Peking) – ihr Büro DnA setzte seit 2014 mit der Regionalverwaltung bereits über 20 kleinerer Projekte in der Provinz um.
Das Maritime Museum liegt nördlich des Flusses in einem Stadtteil, in dem früher die Binnenschiffer lebten. Der Entwurf orientiert sich an der einfachen Architektur der Werften und Lagerhäuser entlang des Flusses, von denen viele inzwischen abgerissen sind. Auf einem dreieckigen Grundstück streckt sich das Museum entlang der südlichen Grundstücksgrenze, im Norden wurde ein kleiner Bambusgarten als öffentlicher Grünraum angelegt. Ein altes Lagerhaus musste mehrheitlich für den Neubau weichen, nur der Kopfbau am östlichen Ende konnte weiterverwendet werden. Ein Großteil der Steine aus dem Abbruch wurde allerdings für den Neubau genutzt.
Das 43 Meter lange Gebäude streckt sich wie ein Teleskop nach Osten und blickt genau auf den Gipfel des Dushan, der am anderen Flussufer mit einem kleinen, alten Heiligtum wie ein Zahn aufragt. Das Museum formt drei Stufen in Richtung des Dushan. Da jede Giebelwand in Richtung Osten verglast ist, wirkt die Bergspitze in den Ausstellungsräumen sehr präsent, gleichzeitig fällt viel Tageslicht in die Innenräume. Die Seitenwände bleiben hingegen fast völlig geschlossen und bieten Hängefläche im Inneren. Der größte Ausstellungsraum liegt im Erdgeschoss, er öffnet sich nach Westen zu einem kleinen Vorplatz an der Straße. Durch ein inneres Fenster blickt man bereits in den Ausstellungsraum auf der ersten Etage, in dem mit einem originalen Boot aus dem 19. Jahrhundert ein zentrales Ausstellungsstück gezeigt wird. Eine Treppe im rückwärtigen Teil der Räume verbindet alle drei Etagen, die Steinmetzarbeiten der Balustraden greifen historische Motive auf. Dienselben Motive zieren auch Balkone und Galerien, die den erhaltenen Altbau nach Osten mit dem Museumsneubau im Westen verzahnen. (fh)
Fotos: Ziling Wang
Das Maritime Museum liegt nördlich des Flusses in einem Stadtteil, in dem früher die Binnenschiffer lebten. Der Entwurf orientiert sich an der einfachen Architektur der Werften und Lagerhäuser entlang des Flusses, von denen viele inzwischen abgerissen sind. Auf einem dreieckigen Grundstück streckt sich das Museum entlang der südlichen Grundstücksgrenze, im Norden wurde ein kleiner Bambusgarten als öffentlicher Grünraum angelegt. Ein altes Lagerhaus musste mehrheitlich für den Neubau weichen, nur der Kopfbau am östlichen Ende konnte weiterverwendet werden. Ein Großteil der Steine aus dem Abbruch wurde allerdings für den Neubau genutzt.
Das 43 Meter lange Gebäude streckt sich wie ein Teleskop nach Osten und blickt genau auf den Gipfel des Dushan, der am anderen Flussufer mit einem kleinen, alten Heiligtum wie ein Zahn aufragt. Das Museum formt drei Stufen in Richtung des Dushan. Da jede Giebelwand in Richtung Osten verglast ist, wirkt die Bergspitze in den Ausstellungsräumen sehr präsent, gleichzeitig fällt viel Tageslicht in die Innenräume. Die Seitenwände bleiben hingegen fast völlig geschlossen und bieten Hängefläche im Inneren. Der größte Ausstellungsraum liegt im Erdgeschoss, er öffnet sich nach Westen zu einem kleinen Vorplatz an der Straße. Durch ein inneres Fenster blickt man bereits in den Ausstellungsraum auf der ersten Etage, in dem mit einem originalen Boot aus dem 19. Jahrhundert ein zentrales Ausstellungsstück gezeigt wird. Eine Treppe im rückwärtigen Teil der Räume verbindet alle drei Etagen, die Steinmetzarbeiten der Balustraden greifen historische Motive auf. Dienselben Motive zieren auch Balkone und Galerien, die den erhaltenen Altbau nach Osten mit dem Museumsneubau im Westen verzahnen. (fh)
Fotos: Ziling Wang
Zum Thema:
Mehr zu den bisherigen Projekten von Xu Tiantian in Songyang in der BAUNETZWOCHE#510 „Kluge Akupunktur in chinesischen Dörfern“
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